Deutsches Hauptplakat Zu Cinderella1

Cinderella

Plakat

Originaltitel: Cinderella

Laufzeit: 105 Minuten

FSK: ab 0 Jahren

Darsteller: Lily James, Richard Madden, Cate Blanchett, Helena Bonham Carter

Regie: Kenneth Branagh

Ab dem 12. März in den Lichtspielhäusern.

 

I nhaltlich braucht an dieser Stelle vermutlich eher weniger zur Geschichte von „Cinderella“, oder im Deutschen auch bekannt als „Aschenputtel“ gesagt werden.

Die kleine Ella (als Erwachsene: Lily James) lebt mit ihrem verwitwerten Vater (Ben Chaplin) in einem kleinen Landhaus am Rande eines Königreichs. Viele Jahre nach dem Tod von Ellas Mutter, entschließt sich ihr Vater, die ebenfalls verwitwerte Lady Tremaine (Cate Blanchett) zur Frau zu nehmen. Als Ellas Vater bei einer Geschäftsreise erkrankt und verstirbt, machen es sich ihre Stiefmutter und ihre beiden Stiefschwestern zur Aufgabe, Ella von nun an als Dienstmagd einzusetzen und ihr das Leben schwer zu machen, wo sie schnell den Namen Cinderella von ebenjenen verliehen bekommt.

Eines Tages gibt der König einen Ball, um eine geeignete Braut für seinen Sohn (Richard Madden) zu finden, zu dem alle jungen Frauen des Königreichs eingeladen sind. Auch Cinderella würde gerne teilnehmen, wird jedoch von ihrer Stiefmutter daran gehindert. Diese hat die Rechnung aber ohne Ellas gute Fee (Helena Bonham Carter) gemacht…

Szenenbild 1

Die letzten Filmjahre waren voller Märchenneuverfilumgen und vor allem -interpretationen. Hierbei ist dann (leider) auch der Trend der Filmemacher entstanden, aus den altbekannten Storys unbedingt etwas neues machen zu müssen, und so wurde schon das ein oder andere Mal die Grundstory des Märchens abgeändert, nur um dem Publikum etwas neues bieten zu können. Kann man mögen, muss man aber nicht.

Kenneth Branagh schwimmt mit seiner Neuverfilmung des Märchenklassikers „Cinderella“ hier gegen den Strom und tut etwas fast schon gewagtes: er hält sich an die klassische Cinderella Story und nimmt keinerlei Änderungen vor! Dies mag sicher von dem ein oder anderen bemängelt werden, weil „warum sollte man einen schon vorhandenen Film noch einmal machen“. Ganz einfach: Weil Zeichentrickfilm und Realverfilmung nicht gleichzusetzen sind. Lieber sehe ich mir eine gut umgesetzte Neudarstellung eines Klassikers an als eine Neuinterpretation, der neue Elemente hinzugefügt wurden und die dadurch gerne auch mal nur mittelmäßig werden und nicht wirklich überzeugen können.

Szenenbild 2

Und gut dargestellt ist „Cinderella“ allemal. Die Kostüme und das Bühnenbild waren schlichtweg atemberaubend schön. Angefangen bei dem süßen kleinen Landhaus, in dem Ella gelebt hat bis hin zum Schloss des Prinzen (das, wie ich zufällig mal im World Wide Web gelesen habe, vom Dresdener Zwinger inspiriert sein soll), hatte man immer den Eindruck, dass alles mit Liebe zum Detail gemacht wurde. Das selbe gilt auch für die Kostüme, die in Zusammenarbeit mit Swarovski hergestellt wurden.

Ich hatte im Rahmen der diesjährigen Berlinale die Chance eine Sonderausstellung zum neuesten „Cinderella“ Film zu besuchen, wo neben alten Skizzen des Disney Klassikers auch Requisiten, Kostüme und der gläserne Schuh der Neuverfilmung ausgestellt waren. Vor allem das wichtigste Kleid im Film, Cinderellas Ballkleid, hat einem dem Atem geraubt. Alles hat gefunkelt und in schillernden Farben geleuchtet. Zigtausende Swarovski- Steine waren in all den aufwändigen Kostümen verarbeitet und haben für das gewisse Funkeln gesorgt. Meine innere Prinzessin ist vor Freude im Kreis gesprungen, und ich bin mir sicher, dass es der ein oder anderen Dame genauso gehen wird.

 

Es sei gesagt, dass „Cinderella“ natürlich gerade von Kitsch und Romantik lebt, und sicher wird auch der ein oder andere Mann nach dem Kinobesuch von seiner Freundin zu hören bekommen, dass sie auch so ein schönes Kleid besitzen möchte. Aber das ist es doch gerade, was man von einem richtigen Märchen erwartet: Kitsch, mehr als nur eine Prise Romantik und ein riesengroßes Happy End. Und Kitsch und Romantik kann „Cinderella“ in Hülle und Fülle bieten, welche durch die märchen Melodien des Scores von dem Score von Patrick Doyle noch gefördert werden.

Szenenbild 3

Die Darsteller waren alle durchweg gut. Lily James, die Julia Roberts fast schon in Sachen breitestes Lächeln Konkurrenz machen kann, erscheint einem wirklich eine wahre Prinzessin zu sein. Stets lächelnd kann sie den Zuschauer sofort in den Bann ziehen. Sie ist stets bezaubernd und prinzessinengleich, sei es in ihrem dreckinge Arbeitskleid oder im Ballkleid.

Cate Blanchett als böse Stiefmutter war die wohl beste Besetzung des gesamten Films. Blanchett selbst hat in Interviews ihre Freude darüber kundgetan, mal wieder einen bösen Charakter zu spielen, bei dem sie endlich mal nicht die Sympathie des Zuschauers erlangen muss. Und das hat sie geschafft. Sie spielt eine herrlich böse Stiefmutter, was nicht zuletzt durch ihre unglaublich dreckige Lache unterstützt wird, die keinerlei Zweifel daran gelassen hat, wie böse sie wirklich ist. Von mir aus darf Cate Blanchett gerne öfter solch böse Charaktere mimen.

Richard Maddens Leistung war schaspielerisch okay. Sicher ist er mit seinen strahlend blauen Augen ein Prinz Charming und erinnert ein wenig an Patrick Dempsey in „Verwünscht“, aber für mich persönlich war er doch einen Tick zu glatt. Typisch Disney Prinz halt.

Kleines Highlight war die Darstellung der guten Fee von Helena Bonham Carter. Kennt man Frau Bonham Carter sonst eher in düsteren, bekloppten Rollen, ist sie hier mal in einer „guten“ Rolle zu sehen, was ihr aber durchaus gut steht und der Rolle eine neue Facette gibt. Denn so ganz ohne ein bisschen Bonham. Carter wäre es ja auch langweilig, und so steellt sie die Fee leicht durch den Wind dar, aber das war die gute Fee im Disney- Klassiker ja auf ihre Art und Weise auch schon ein wenig.

Szenenbild 4

Fazit:
V on all den Märchenneuverfilmungen ist „Cinderella“ mit Abstand der Beste. Wunderschöne Kulissen, atemberaubende Kleider und ein durchweg überzeugender Cast machen den Film zu einem wahrgewordenen Mädchentraum. Dem ein oder anderen könnte es nur doch zu viel Kitsch sein, daher 9/10 Punkten.

 

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