Der Hobbit 3 Hauptplakat

Der Hobbit: Die Schlacht der Fünf Heere

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Originaltitel: The Hobbit: The Battle of the Five Armies

Laufzeit: 144 Minuten

FSK: ab 12 Jahren

Darsteller: Martin Freeman, Ian McKellen, Cate Blanchett, Orlando Bloom, Richard Armitage, Luke Evans, Evangelien Lilly, Lee Pace, Benedict Cumberbatch

Regie: Peter Jackson

Ab dem 10. Dezember in den Lichtspielhäusern.

 

„D er Hobbit: Die Schlacht der Fünf Heere“ zeigt das epische Finale der Abenteuer von Bilbo Beutlin, Thorin Eichenschild und den Zwergen. Als die Gefährten ihre Heimat vom Drachen Smaug zurückfordern, entfesseln sie unversehens seine zerstörerische Kraft: Der wütende Smaug speit seinen feurigen Zorn auf die wehrlosen Männer, Frauen und Kinder von Seestadt. Thorin ist besessen von seinem Drang, den zurückeroberten Schatz zu schützen – dafür riskiert er sogar Freundschaft und Ehre, während Bilbo verzweifelt versucht, ihm Vernunft beizubringen. Bald muss der Hobbit eine sehr brisante Entscheidung treffen. Doch noch viel größere Gefahren stehen den Gefährten unmittelbar bevor. Denn nur der Zauberer Gandalf erkennt, dass der gewaltige Gegner Sauron seine Ork-Legionen in Marsch gesetzt hat, um den Einsamen Berg überraschend anzugreifen. Als sich der Konflikt zuspitzt und die Finsternis hereinbricht, stehen die Völker der Zwerge, Elben und Menschen vor der Wahl: entweder gemeinsam kämpfen oder untergehen. In der epochalen Schlacht der Fünf Heere setzt Bilbo sein Leben für das seiner Freunde ein: Die Zukunft von Mittelerde steht auf dem Spiel.

Szenenbild 1

Vorab sei gleich folgendes gesagt: Um den Vergleich mit „Herr der Ringe“ kommt man leider – und vor allem – in diesem Teil nicht herum. Man wird den Eindruck nicht los, dass versucht wurde, ein zweites Herr der Ringe zu schaffen, und sei es durch unzählige Anspielungen, die einen HDR Freak (wie mich) vor Freude im Sitz hüpfen lassen.

Ja, kann man machen, aber muss man das auch? Muss sich „Der Hobbit“ so sehr im Schatten seines großen Bruders HDR verstecken und kann er nur durch dessen Erfolg leben? Selbstverständlich bilden die insgesamt 6 Mittelerde- Filme eine Einheit (oder sollten es vielmehr auch), aber dennoch sollte jede der beiden Filmreihen für sich genommen ohne die andere auskommen können. Beim Hobbit wurde sich leider bei vielem bedient, was damals im HDR so gut funktioniert hat. Neues sucht man fast vergeblich – und das stoßt an mancher Stelle doch böse auf.

Szenenbild 2

Nun aber zum eigentlichen Film. Der Dritte Teil der Saga soll episch sein, das verrät schon der Titel „Die Schlacht der Fünf Heere“. Waren es doch gerade die gefühlt stundenlangen Kämpfe in HDR, die ihnen eben dieses epische Leben eingehaucht haben. Aber kann man noch einmal so etwas episches kreieren? Die Antwort lautet schlicht und einfach: Nein, kann man, oder eher Peter Jackson, nicht. Ohne Frage machen die Kämpfe viel Spaß beim zusehen, aber man hat immer einen faden Beigeschmack. Die Farben sind zu gedämpft, wodurch die Kriegspartiene teils in einer grauen Maße verschmelzen und alles zudem noch recht hektisch inszeniert ist. Leider ist auch der Soundtrack nur Begleitmusik und nichts, was einem auf lange Dauer im Gedächtnis bleibt. Die Orks erscheinen, wie schon in Teil 1 und 2, hauptsächlich dem Computer zu entspringen. CGI- Effekte scheinen allgemein das beliebteste Werkzeug von Jackson und Co gewesen zu sein. Sei es in den hektischen Kampfsszenen oder in den doch eher ruhigeren Szenen: Man wird zu keiner Zeit des Films das Gefühl los, dass der Hauptteil des Films vor einem Greenscreen gedreht wurde und das meiste nachträglich eingefügt wurde. Vor allem in den Kampfszenen merkt man, dass die Darsteller gegen imaginäre Gegner gekämpft und in der Luft gestochert haben. An dieser Stelle wurde ein riesiges Potential verschenkt. Denn wir wissen alle, dass Peter Jackson es vor über 10 Jahren geschafft hat, die HDR Trilogie mit weitaus weniger CGI- Effekte zu erschaffen – oder aber er hat einfach nur verlernt, wie man diese versteckt einbaut. An mancher Stelle wirken die Effekte fast schon wie Rückschritte im Vergleich zu HDR, wie am Beispiel der Trolle, die auch in dieser Schlacht natürlich nicht fehlen durften, aber plötzlich unglaublich albern und dämlich aussahen.

Für Gänsehaut sorgen hier jedoch die Momente, in denen man ganze Ork- Armeen auf den Erebor zuziehen sieht. Jedoch ist auch dies wieder dem „Oh, das fühlt sich an wie in HDR damals“- Gefühl geschuldet. Das epische Gefühl, dass in HDR hervoragend funktioniert hat, will sich auch am Ende der Hobbit Saga nicht wirklich einstellen.

Szenenbild 3

Schauspielerisch ist vieles beim alten: Martin Freeman war und ist eine hervorrangede Besetzung für die Rolle des Bilbo Beutlin. Dass Sir Ian McKellen eins mit seiner Rolle des Gandalfs ist, überrascht auch niemanden. Auch die Zwergendarsteller und Luke Evans als Bart geben eine akzeptable, wenn auch nicht herausragende Performance ab. Positiv in Erinnerung werden einem eher zwei andere Herren bleiben: Zunächst wäre da Lee Pace als Elbenkönig Thranduil. War sein Auftritt in „Der Hobbit: Smaugs Einöde“ noch eher klein und weniger auffällig, so ist sein Charakter einem nach diesem Teil umso deutlicher in Erinnerung. Thranduil, ein eigentlich voll und ganz unsympathischer Charakter, der für andere nur einspringt, wenn es für ihn einen Vorteil birgt, wird von Lee Pace überaus einnehmend und überzeugend dargestellt. Und was den Coolness- Faktor in Sachen Schwertkampf angeht, steht er seinem „Sohn“ Orlando Bloom als Elb Legolas in nichts nach.

Und dann wäre da noch Richard Armitage als Zwergenkönig Thorin. Dieser durfte schauspielerisch zeigen, was in ihm steckt – und das überaus überzeugend als vom Drachengold besessener Zwergenkönig.

Szenenbild 4

Fazit:
„D er Hobbit 3″ ist Popcornkino vom Feinsten, der ganz sicher Unmengen von Menschen ins Kino locken wird. Sicherlich ist er ein guter Abschluss der Trilogie, aber eben auch nicht mehr. Dafür wurde zu sehr versucht ein zweites „Herr der Ringe“ zu erschaffen, was nicht geglückt ist, und die CGI Schlacht war einfach zu störend. 8/10 Punkten.

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