Das deutsche Plakat zu 'Die Verlegerin' (2017) (Copyright: Twentieth Century Fox, 2017)

Die Verlegerin

Hauptplakat

Originaltitel: The Post

Laufzeit: 116 Minuten

FSK: 6

Besetzung: Meryl Streep, Tom Hanks, Sarah Paulson, Alison Brie

Regie: Steven Spielberg

Verleih Deutschland: Universal Pictures

Ab dem 22. Februar 2018 im Kino.

 

Es ist eine Zeit, in der Zeitungen um Bedeutung kämpfen. Selbst vor Spionage schrecken sie nicht zurück. Staatsmänner unterhalten enge Kontakte zu ihnen. Es ist eine Zeit, in der die Frau um ihre Rechte kämpft. Es ist eine Zeit, in der politische Mächte um die Meinungshoheit kämpfen. Ost gegen West. Kapitalismus gegen Kommunismus. Wir schreiben das Jahr in dem ein erfolgreicher Geschäftsmann Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika wurde. Wir schreiben das Jahr 1971, als die Pressefreiheit ein weiteres mal auf dem Spiel stand.

Fast könnte Steven Spielbergs „The Post“ (dt.: „Die Verlegerin“) im Jahr 2018 spielen. Zu viele Themen gleichen sich mit der Zeit, als Richard Nixon das Staatsoberhaupt der USA stellte. Mit eiserner Hand regierte er das Land und schreckte auch nicht vor Einschüchterung und Bedrohung seiner Gegner zurück. Skandale pflasterten seinen Weg. Der bekannteste, die Watergate Affäre, wurde in unzähligen Filmen und Büchern thematisiert. Spielberg widmet sich einem großen Rechtstreit vor der Affäre.

Aus dem Pentagon wurden tausende Seiten zu dem Vietnam Krieg entwendet und kopiert. Der Krieg sollte erst 1975, 20 Jahre nach seinem Beginn, ein Ende finden. Ein Ende wurde von diversen Gruppen seit Jahren gefordert. Der Staat beruhigte die Öffentlichkeit. Das fand ein Ende, als die New York Times einen ersten Artikel zu den Dokumenten veröffentlichte. Sie beschrieb wie die Regierung das Volk seit Jahren bewusst belog. Nixon reagierte mit einem Verbot weiterer Artikel. Das wurde zur Chance der Washington Post. Diese steckte aber gerade in einem schwierigen Börsengang. Dass ihr Verleger kurz vorher verstorben und nun eine Frau an der Spitze des Blattes stand, machte die Sache nicht einfacher.

Szenenbild 1

Die Pentagon Leaks bilden nur die Rahmenhandlung. Das Hauptthema ist die Geschichte von Katharine Graham, die als erste Frau an der Spitze einer amerikanischen Zeitung stand. Gespielt wird sie von einer hervorragenden Meryl Streep. Tom Hanks ist als Chefredakteur Ben Bradlee an ihrer Seite. In „Bridge of Spies“ (2015) hat er bereits Erfahrung als Agent gesammelt. Der Film entstand auch in der Regie von Steven Spielberg.

Spielberg hat sehr viel Wert auf Authentizität gelegt. So schaut in einigen Szenen die Kamera durch die Fenster des Oval Office und beobachtet Richard Nixon beim Telefonieren. Die Tonausschnitte die hier zu hören sind, sind im englischen die Originalmittschnitte von Nixons Gesprächen. Die Papiere der Akten aus dem Pentagon sind ebenfalls Originalstücke. Selbst in der Szene, in der sie kreuz und quer auf dem Boden von Ben Bradlees Wohnung liegen. Das alles wird zu einem ausgezeichneten Thriller verwoben und ein Mahnmal für die Pressefreiheit.

Es sollte keine Frage sein, ob Dokumente veröffentlicht werden dürfen oder nicht. Dabei darf natürlich durch die Veröffentlichenden nicht vernachlässigt werden, dass Dritte geschützt werden. Sie haben eine Verantwortung in die informierende und die schützende Richtung. Der investigative Journalismus ist zu jeder Zeit ein tragender Pfeiler der Demokratie. Diese Verantwortung muss sich der Journalismus bewusst sein. Zu keiner Zeit darf er seine Macht und das Vertrauern seiner Leser missbrauchen. Jeder Bürger sollte ein Interesse haben, dass eine Freie Presse berichtet und durch die Verfassung geschützt wird. Die Politik hat die Verantwortung dieses Recht zu schützen. Zu oft geht es nicht um die Nachricht, sondern schöne Bilder. In vielen Ländern werden Journalisten bedroht, eingesperrt oder ermordet. Jede Nachricht um zu Gefallen, jede bewusste falsche Meldung ist ein Stich in den Rücken dieser Menschen. Umso wichtiger ist es, dass freier, investigativer Journalismus von jedem Bürger unterstützt und geschützt wird. Die publikative Gewalt ist die vierte Säule der Demokratie. Ein Missbrauch der ihren führt direkt zu einer Beschädigung der einem demokratischen Staat zugrunde liegenden Gewaltenteilung und damit der Macht des Volkes.

Fazit:

Steven Spielberg ist mit „Die Verlegerin“ ein  hervorragender Film gelungen. Alle Themen sind heute wie damals aktuell. Der Cast ist spielfreudig aufgelegt und präsentiert dem Zuschauer einen spanneden Thriller um investigativen Journalismus, Machtbesessenheit, und Politik. Ein Pflichtflim.

Film: 9/10

Links:

http://www.dieverlegerin.de/

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Über den Author:

JensLiebt Filme und sammelt Trailer. Wenn er keine Filme schaut, schreibt er Kritiken oder treibt den technischen Fortschritt voran.Zeige alle Artikel von Jens →