Gravity Hauptplakat

Gravity

Plakat

Originaltitel: Gravity

Laufzeit: 90 Minuten

FSK: ab 12 Jahren

Besetzung: Sandra Bullock, George Clooney, Ed Harris

Regie: Alfonso Cuarón

Seit dem 03. Oktober 2013 in den Lichtspielhäusern.

 

Dr. Ryan Stone und Matt Kowalski schweben in der Umlaufbahn, um Reparaturen am Hubble Teleskop vorzunehmen. Währenddessen wird auf der anderen Seite der Erde ein nicht mehr benötigter Satellit gesprengt. Die Trümmer geraten auf die Umlaufbahn der Reperaturcrew und zerstören das Shuttle. Ryan und Matt sind ohne Verbindung zur Bodenstation. Ihr Überleben wird durch die lebensfeindliche Umgebung und eine durch das Kessler Syndrom stetig wachsende Trümmerwolke, erschwert.

Seit „Children of Men“ (2006) hat man nicht viel von Alfonso Cuarón im Regiestuhl gehört. Das heißt aber nicht, dass er Urlaub gemacht hat. Vielmehr hat er sich mit der Planung zu „Gravity“ beschäftigt. Theoretisch ist die Umsetzung einfach. Cuarón wollte seinen Weltraumstreifen aber so realistisch wie möglich gestalten. Mit seinem Kameramann Emmanuel Lubezki, mit dem er schon „Children of Men“ inszenierte, und dem Experten für Spezialeffekte Neil Corbould, entwickelte er viele neue Methoden, Menschen schwerelos schweben zu lassen. Die übliche Methode, Schauspieler an ein Seil zu hängen, reichte für die von Lubezki geplanten langen Einstellungen nicht aus. Mit der Unterstützung von Marionettenkünstlern und mehrerer Seile, realisierte man schließlich die Illusion von Schwerelosigkeit.

Szenenbild 1

Der Großteil von dem, was der Zuschauer auf der Leinwand sieht, existiert nicht. Gedreht wurde der Film in einer 3 mal 6 Meter großen Box, der „Light Box“, mit Wänden aus LED Lampen.  Objekte imd Ruam, das Innenleben der ISS und der Weltraum selbst, sind als virtuelle Kulissen komplett am Computer entstanden. Teilweise wurden ganze Kostüme per Computer auf die Schauspieler projiziert. Der Aufwand für die Produktion hat sich gelohnt. Nie fühlte sich der Weltraum in einem Film realistischer an. Die Darstellung der physikalischen Gegebenheiten und der Kräfte, die kollidierende Objekte entwickeln, ist perfekt. In einer Szene wird der Hang zur Perfektion zugunsten der Story aufgegeben. Das ist sehr schade, da diese Szene ein tiefes Logikloch in der großartigen Umsetzung hinterlässt.

Szenenbild 2

Der überwiegende Teil des Films wird von Sandra Bullock und George Clooney getragen. Durch die Raumanzüge und die Schwerelosigkeit, wird ihre Darstellung auf ihre Gesichter, Stimmen und dem Zusammenspiel mit den Effekten reduziert. Beide Meistern diese Aufgabe. Bullock fällt in einigen Szenen sehr nervig auf. Was aber auch am Drehbuch liegt. Sie spielt Dr. Ryan als unmotivierte, depressive Astronautin. Wie sie die psychologischen Tests der NASA bestanden hat, bleibt ein Rätsel. Der Hintergrund für dieses Verhalten wirkt etwas aufgesetzt. Er dient nur als Grund, um einige Szenen zu ziehen und künstlich Spannung aufzubauen.

Szenenbild 3

Alfonso Cuarón hält es auch akustisch realistisch. Im Weltraum gibt es keine Luft. Damit können keine Schallwellen übertragen werden. „Im Weltraum hört dich niemand schreien.“, könnte man denken. Fast. Über Mikrophone können Ryan Stone und Matt Kowalski miteinander kommunizieren. Geräusche werden dumpf dargestellt. Was stört ist der Soundtrack von Steven Price. Er ist schön. Doch beinahe durchgehen dudelt er im Hintergrund und stört dadurch die tonlose Realität. Cuarón hätte sich in der Situation auf Kowalskis MP3 Player beschränken sollen.

 

Fazit:
Mit „Gravity“ hat Alfonso Cuarón den besten (realistischen) Weltraumfilm seit langem auf die Leinwand gebracht. Die kleinen negativen Punkte sollen niemanden davon abhalten, sich den Weltraumspaziergang anzusehen. 3D muss nicht unbedingt sein. Hauptsache eine große Leinwand. Denn nur da kommt dieses Werk voll zur Geltung.

8/10 Punkte.

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Über den Author:

JensLiebt Filme und sammelt Trailer. Wenn er keine Filme schaut, schreibt er Kritiken oder treibt den technischen Fortschritt voran.Zeige alle Artikel von Jens →