Deutsches Hauptplakat Zu Into The Woods

Into the Woods

Plakat

Originaltitel: Into the Woods

Laufzeit: 124 Minuten

FSK: ab 6 Jahren

Darsteller: Meryl Streep, Emily Blunt, James Corden, Anna Kendrick, Chris Pine, Johnny Depp, Lilla Crawford, Daniel Huttlestone

Regie: Rob Marshall

Ab dem 19. Februar in den Lichtspielhäusern.

 

D er Bäcker (James Corden) und seine Frau (Emily Blunt) wünschen sich nichts sehnlicher als ein Kind. Allerdings verhindert ein Fluch der bösen Hexe (Meryl Streep), dass die Frau schwanger werden kann. Die finstere Magierin bietet dem Paar eines Tages jedoch an, den Bann aufzuheben, wenn es ihr bestimmte Gegenstände von einigen märchenhaften Gestalten beschafft. Um ihren Traum vom Familienglück endlich zu verwirklichen, lassen sich die beiden Verzweifelten auf das turbulente Abenteuer ein, in dessen Verlauf sie unter anderem die Wege von Rotkäppchen (Lilla Crawford) und dem listigen Wolf (Johnny Depp), Rapunzel (Mackenzie Mauzy), Cinderella (Anna Kendrick) und ihrem Prinzen (Chris Pine) sowie dem mit magischen Bohnen ausgestatten Jack (Daniel Huttlestone) kreuzen. Doch was kann Schreckliches passieren, wenn die Hexe schließlich alles bekommt, wonach sie verlangt?

Szenenbild 1

Die Idee des Musicals, altbekannte Märchen miteinander zu verbinden und einen Zusammenhang zu erstellen, klingt zunächst einmal spitze. Wie man es von einem ordentlichen Musical erwartet, beginnt der Film auch gleich mit Gesang und Gesprochen wird doch eher selten. Die Melodien der Lieder sind sehr eingehend, und so erwischt man sich doch das ein oder andere mal dabei, wie man unbewusst mitsummt. Streckenweise erinnern einen diese Melodien jedoch stark an die aus „Sweeney Todd“, was jedoch nich schlimm sein muss, da „Sweeney Todd“ für mich eine der besten Musicalverfilmungen ist.

Die erste Hälfte des Films, in der die verschiedenen Märchenfiguren eingeführt und die altbekannten Geschichten erzählt werden, vermag vor allem durch seine Dichte an gesungenen Passagen überzeugen. Der Film vergisst in der zweiten Hälfte dann leider, dass er ein Musical ist und gesungen wird nahezu gar nicht mehr.

Leider fällt auch die eigentliche tory eheer dürftig aus. Die Story um Cinderella und Co kennt man und man weiß, wie sie enden. Hier erfindet der Film das Rad nicht, aber es wird optisch sehr schön aufgearbeitet und düster und modern interpretiert. Und, dafür danke ich den Zuständigen am meisten, es wurde vollkommen auf 3D verzichtet. Die eigentliche „neue“ Story vermag nich so recht zu überzeugen und Spannung kommt zum Ende hin eher weniger auf. Es hat mich gegen Ende kaum mehr interessiert, was es mit der Hexe auf sich hat und was passiert, wenn der Fluch gebrochen wird.

Szenenbild 2

Schon nach wenigen Minuten wird einem klar, wie wenig der Film sein Märchengenre ernst nimmt. Stattdessen werden die verarbeiteten Märchen auf lustige und nicht zu übertriebene Weise durch den Kakao gezogen. Am meisten ist mir dabei eine Szene mit Chris Pine als Cinderellas Prinz in Erinnerung geblieben, in der sich eben jener und sein Bruder vor malerischer Kulisse am Rande eines Wasserfalls selbstbemitleidend und über Frauen klagend besungen haben und am Höhepunkt des Liedes vor Energie sprühend ihr Hemd vom Leib reißen. Solch herrlich übertriebene Szenen haben nicht nur bei mir und meinem Sitznachbarn für laute Lacher gesorgt.

Szenenbild 3

Schauspielerisch war der Film durchwachsen. Das Meryl Streep in ihrer Roll als Hexe aufblüht und hervorragend spielt, ist nicht wirklich überraschend. Meryl Streep bleibt halt Meryl Streep und kann nahezu jede Rolle spielen.

Von Emily Blunt hingegen war ich eher schon enttäuscht. Im Vorfeld hat man ja schon mitbekommen, dass sie für ihre Rolle durchaus auch für den ein oder anderen namenhaften Award nominiert wurde, dementsprechend hatte ich doch Erwartungen an ihre Leistung in „Into the Woods“, zumal Emily Blunt in den letzten Jahren gezeigt hat, dass sie eine wirklich gute Schauspielerin ist. Ihre leistung in „Into the Woods“ ist jedoch leider eher eine durchschnittliche Leistung von ihr. Ja, sie singt ganz nett und hat ihren üblichen Gesichtausdruck, für den sie sich schausppielerisch aber nicht überarbeiten musste. Da fand ich ihre Darbietungen in „Lachssfischen im Jemen“ und „Der Teufel trägt Prrada“ schon deutlich herausragender.

In Erinnerung bleiben vor allem die beiden Kinderdarsteller, Lilla Crawford als Rotkäppchen und Daniel Huttlestone als Hans. Daniel Huttlestone, den der ein oder andere Fan von Musicalverfilmungen sicher noch aus „Les Miserables“ in Erinnerung hat, singt auch hier wieder mit unglaublich viel Charm.Lilla Crawford als Rotkäppchen merkt man an, dass sie in ihrem jungen Alter schon Mussicalerfahrung hat und auch schon ma Broadway tötig war. Mit ihrem bitterbösen Humor sorgt sie als Rotkäppchen für den ein oder anderen Lacher.

Wessen „Leistung“ wir im Zusammenhang mit „Into the Woods“ am besten ganz schnell vergessen, ist die von Johnny Depp. Sein nichtmal 5-minütiger Auftritt ist nicht der Rede wert und verdient schon fast keine Nennung. Man würde sich wünschen, dass die Filmemacher nicht immer auf ihr namenhaftes Zugpferd setzen, um einen Film zu vermarkten, sondern auf die wirklichen Talente des Films. Weil: warum wird Johnny Depp für einen 5 Minuten Auftritt auf dem offiziellen Poster erwähnt, jedoch Lilla Crawford und Daiel Huttlestone nicht, die eine viel tragendere Rolle haben?

Szenenbild 4

Fazit:
„Into the Woods“ ist ein kurzweiliger, recht unterhaltsamer Film, der es jedoch nicht schafft, in Erinnerung zu bleiben. 6/10 Punkten

 

 

VN:F [1.9.22_1171]
Deine Filmbewertung:
Rating: 3.5/10 (2 votes cast)

Into the Woods, 3.5 out of 10 based on 2 ratings