Mission Impossible: Phantom Protokoll

Zum mittlerweile vierten Mal schlüpft Tom Cruise in die Rolle des amerikanischen Agenten Ethan Hunt. Dieser sitzt zu Beginn in einem russischen Knast ein. Aber glücklicherweise kann er sich auf seine Kollegen verlassen, welche ihn durch eine kleine Gefängnisrevolte die Flucht ermöglichen. Für Urlaub bleibt jedoch keine Zeit, da Hunt und sein neues Team ohne Umwege in den Kreml marschieren. Dummerweise sind sie nicht allein. Ein Terrorist namens Cobalt besucht zur gleichen Zeit den Sitz der russischen Regierung. Um seine Flucht zu decken jagt er einen Teil des Kremls in die Luft. Hunt wird des Anschlags beschuldigt und fliegt als Agent auf. Der amerikanische Präsident aktiviert das Phantom Protokoll welches die IMF auflöst und eine Verbindung zu den USA leugnet. Alle Agenten der IMF sind somit Vogelfrei. Für die vier Protagonisten beginnt ein Kampf ums Überleben, während sie versuchen Cobalt aufzuhalten. Denn dieser möchte nichts Geringeres als einen Atomkrieg auslösen.

Alle guten Dinge sind drei und mit vieren wird alles besser. So könnte man die erste Trilogie der „Mission Impossible“-Reihe beschreiben. Der von Brian de Palma inszenierte erste Teil hatte ein paar gute Szenen, zog sich aber über weite Strecken. 2000 versuchte sich John Woo an einer Fortsetzung und brachte einen reinrassigen Actioner mit ausgezeichnet choreographierten und fotografierten Actionszenen auf die Leinwand. 2006 schickte sich J. J. Abrams an eine würdige Verfilmung der Serie „Cobra: übernehmen sie“ zu inszenieren. Diesem Ziel kam er im Gegensatz zu seinen beiden Vorgängern am nächsten. Leider setzte er die letzten 30 Minuten in den Sand.

Mit Teil 4 schafft Regisseur Brad Bird, welcher mit „Ratatouille“ und „Die Unglaublichen“ bis jetzt mehr im Animationsbereich zu Hause war, den besten Teil von „Mission Impossible“. Er schafft eine stetig spannende Jagd auf Cobalt. Mit seinem Cast von Pegg, Renner und Patton stellt er Cruise mehr als nur Sidekicks und Füllmaterial zur Seite. Alle Teammitglieder haben ihre großen Minuten auf der Leinwand. Die Tarnaktion von Pegg im Kreml ist davon aber die spannendste und lustigste. Überhaupt ist Pegg stets für ein paar Lacher gut.

Bird jagt das Team von Russland nach Dubai. Dort inszeniert er mit Cruises Stunt am Burj Khalifa den spektakulärsten handgemachten Stunt seit Jahren. Die meisten Regisseure würde ihren Darsteller an eine Green Wall kleben und den Rest mit Bits und Bytes auffüllen. Bird hängt seinen Hauptdarsteller aber mittels einer Seilkonstruktion (welche im Film selbstverständlich verborgen bleibt) in hunderte Meter Höhe an den echten Khalifa. Das kommt der Szene definitiv zu gute. Die anschließende Jagd im Sandsturm schließt den Mittelteil von MI:PP perfekt ab.

Die Handarbeit ist wohl, wie man anhand der schlampig umgesetzten Explosion des Kremls sehen kann, berechtigt. Die CGI Abteilung bekleckert sich wenn sie zum Einsatz kommt nicht wirklich mit Ruhm. Das ist zum Glück nur selten der Fall. Das Finale steigt schließlich in Mumbai. Dort geht es etwas ruhiger zu. Dafür dürfen einige Luxusschlitten geschrottet werden. Der BMW i8 wird dabei sehr vorteilhaft in Szene gesetzt und weckt Freunde auf die automobile Zukunft.

Warum der englische Titel von „Ghost Protocol“ auf „Phantom Protokoll“ eingedeutscht wurde, bleibt fraglich. Aber egal. Der vierte Teil von „Mission Impossible“ ist der beste der Reihe. Die Action ist, abgesehen der Kremlexplosion, spektakulär. Der Cast spielt durchweg ausgezeichnet und die Story, zwar nicht tiefgründig, konstant spannend. Insgesamt ist der Film die beste around-the-world-Hochglanzaction welche es seit langem zu sehen gab.

5/5

Orig.-Titel: Mission Impossible: Ghost Protocol (USA 2011)

Laufzeit: 133 Minuten

FSK: 12 Jahre

Genre: Action, Thriller

Regie: Brad Bird

Musik: Michael Giacchino

Buch: Josh Appelbaum, André Nemec

Cast: Tom Cruise, Simon Pegg, Jeremy Renner, Paula Patton

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Über den Author:

JensLiebt Filme und sammelt Trailer. Wenn er keine Filme schaut, schreibt er Kritiken oder treibt den technischen Fortschritt voran.Zeige alle Artikel von Jens →

  1. Martin03.02.2012

    Fand ihn eigentlich nicht so gut, aber es freut mich natürlich, wenn er dir Spaß bereiten konnte. Ich persönlich fand die drei ja als den besten Film der Reihe. Nummer vier hier war mir irgendwie zu altbekannt. Schmuck und ganz spaßig zwar, aber nichts weltbewegendes. Und Cruise war wieder mehr auf seinem Egotrip als im Vorgänger. In meiner Welt ist sowas eine 6/10.

    PS: Bist du dir mit der FSK-Angabe sicher? Ich dachte, der wäre ab 12.

  2. Jens03.02.2012

    Der Film läuft in Deutschland unter FSK 12. Habe es korrigiert. Danke für den Hinweis.