Resident Evil: Retribution 3D

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Originaltitel: Resident Evil: Retribution

Laufzeit: 96 Minuten

FSK: ab 16 Jahren

Hauptdarsteller: Milla Jovovich, Sienna Guillory, Oded Fehr, Michelle Rodriguez, Li Bingbing, Boris Kodjoe u.v.m.

Regie: Paul W. S. Anderson

Seit dem 20. September 2012 in den deutschen Kinos.

 
Alice’ (Milla Jovovich) Kampf gegen die Umbrella Corporation nimmt kein Ende: Nach einem Umbrella-Großangriff auf das sicherheitsversprechende Frachtschiff „Arcadia“ wird Alice ins Meer geschleudert und wacht anschließend in einem Familienidyll mit Mann Carlos Oliveira (Oded Fehr) und der gehörlosen Tochter Becky (Aryana Engineer) auf. Etwas verwirrt durchlebt sie die morgendliche Szene, bis das Grauen dann zurückkehrt: Zombies überfallen das traute Heim und infizieren Mann Carlos. Doch Alice versucht, mit ihrer Tochter und einer Passantin (Michelle Rodriguez) zu fliehen. Doch ein Zombie-Ansturm treibt sie zurück ins Haus, wo Alice von dem verwandelten Carlos angegriffen wird.
Kurz darauf wacht Alice in einem meterhohen Labor auf. Über ein Sichtfenster meldet sich die frühere Mitstreiterin Jill Valentine (Sienna Guillory). Stundenlange Befragungen und Folter folgen. Durch einen Systemausfall gelingt Alice die Flucht nach draußen. Der Außenbereich entpuppt sich jedoch als unterirdische Testumgebung für Promotionszwecke der T-Waffen und so muss Alice zurück in die Anlage flüchten. Dort trifft sie auf Ada Wong (Li Bingbing), die ihr überraschenderweise im Auftrag von Erzfeind Albert Wesker (Shawn Roberts) aus der von dem Zentralcomputer „Red Queen“ gesteuerten Anlage helfen soll. Ein Rettungsteam, das von außen in den Unterwasser-Bunker einbricht, soll den Weg freimachen. Ein Kampf gegen die Zeit beginnt, bei dem Alice auf alte Bekannte trifft und weitere schreckliche Machenschaften der Umbrella Corporation aufdeckt…

Szenenbild 1 (Foto: Constantin Film Verleih)

Der fünfte Teil der Resident-Evil-Filmreihe ist definitiv ein Wiederholungstäter – wie könnte es anders sein: Auch dieser Teil der Resident-Evil-Filmreihe knüpft wieder nahtlos an seinen Vorgänger, hier der 2010 erschienene „Resident Evil: Afterlife“, an und beginnt dort, wo die Geschichte zuletzt endete: bei dem Angriff auf das Frachtschiff Arcadia. In einer fulminanten Eröffnungsszene wird das Kinopublikum zurück in die Filmgeschichte geholt – eine beachtenswerte, schier poetische Action-Ouvertüre, die zusammen mit 3D-Technik, Slow Motion, Zeitumkehr und einer grandiosen musikalischen Untermalung selbst Actionfilm-Fremde beeindrucken sollte. Und schon befindet man sich wieder zurück im alten Grauen: Umbrella-Labor, boshafter Zentralcomputer und natürlich Zombies, Monster und Monster-Zombies.

Und auch dieses Mal weist der Film stellenweise einen gewissen Game-Charakter auf: Auf dem abgeschlossenen Bunkergelände gibt es neben U-Boot-Hafen, technischen Forschungsanlagen und der Schaltzentrale vier T-Virus-Testgelände, die internationale Großstädte imitieren: Tokio, Moskau Berlin, New York. Sie stellen ideale Kampfschauplätze, zumal dort vom Zentralcomputer „Red Queen“ diverse Monster aus den vorhergehenden Filmen auf die Protagonisten losgelassen werden.

Und auch dieses Mal wird der Zuschauer mithilfe von animierten Schauplatzwechseln verortet. Dadurch wirken die ohnehin sehr Action geladenen Szenen recht episodisch und der rote Story-Faden rückt in den Hintergrund. Regisseur Paul W. S. Anderson kostet die 3D-Technik vollstens aus: Von entgegen fliegenden Gegenständen und In-your-Face-Blutspritzern ist alles dabei. Sicherlich würde der Film durchaus auch ohne funktionieren, doch die Dreidimensionalität ist ein nettes Sahnehäubchen, das sich definitiv lohnt.

Und auch dieses Mal ist der Film ist nicht nur was für Fans der Filmreihe. Auch jene, die die Vorgängerfilme nicht gesehen haben, werden über eine altbewährte Einführungssequenz mit der Geschichte vertraut gemacht. Man bekommt die bekannten Zombie-Mutanten zu sehen, vom gehirnoffenen Licker aus dem ersten Teil, über den Schlachtaxt schwingenden Executioner aus „Resident Evil: Afterlife“, bis hin zu den gewöhnlichen vierzüngigen Untoten – nur die fiesen Zombie-Hunde, die zuletzt ihren Kopf aufspalten konnten, fehlen.

Szenenbild 2 (Foto: Constantin Film Verleih)

Doch „Resident Evil: Retribution“ wartet auch mit den von Actionfilm-Hassern immer wieder bemängelten Aspekten auf: Schwache und inhaltsleere Dialoge, unnachvollziehbare Wendungen in der Story, reine Effekthascherei und dadurch permanente Verachtung von Logik, unkaputtbare Protagonisten und Macho-Sprüche von richtig harten und todesmutigen Jungs – die Liste scheint endlos. Die Argumente sind jedoch ganz einfach einem Genre geschuldet, dass auf ganz andere Attribute setzt als Spielfilme wie Dramen oder Komödien. Unterhaltung ist das oberste Gebot: Und das bedient der fünfte Resident-Evil-Teil definitiv.

Und untermalt wird das Ganze von einer ausgearbeiteten Filmmusik, die sich hören lassen kann. Sie erinnert dabei an den Soundtrack zu „TRON: Legacy“ und zieht den Actionfilm aus der drohenden Lächerlichkeit.

Abseits von Game-Kongruenz-Bewertungen: „Resident Evil: Retribution“ poliert das durch die Vorgänger angekratzte Image der Filmreihe definitiv wieder auf. Aber machen wir uns nichts vor: Er ist auch ein Film, der die Kinolandschaft unbewegt lassen wird und der es nicht leicht haben wird, mit anderen Action-Genre-Abkömmlingen mitzuhalten. Doch auch der fünfte Teil endete mit einem hammermäßigen Cliffhanger, der auf eine weitere Fortsetzung unabdingbar macht – zur Freude oder auch zum Leid des Kinopublikums.

Szenenbild 3 (Foto: Constantin Film Verleih)

Fazit:

„Resident Evil: Retribution“ ist und bleibt ein Actionfilm – nicht mehr, aber auch nicht weniger. Wer das vergisst, wird sicherlich über Filmfehler, speckige Dialoge, Macho-Attitüde und fehlende Logik schimpfen. Alle anderen werden sich anderthalb Stunden köstlich unterhalten fühlen – viel Spaß dabei! 6/10 Punkten.

 

 

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Sophiawenn sich die gebürtige und nach wie vor Heimatstadt verliebte Leipzigerin nicht gerade als freie Journalistin, Lektorin und Sprecherin durch den Medien-Dschungel schlägt, ist ihre Stimme vor allem in Kulturradios zu hören – dabei kann sie allerdings nie die Finger von Filmen lassen.Zeige alle Artikel von Sophia →