Schatzritter Plakat

Schatzritter – Das Geheimnis von Melusina

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Originaltitel: Schatzritter – D’Geheimnis vum Melusina

Laufzeit: 101 Minuten

FSK: ab 6 Jahren

Hauptdarsteller: Alexandra Neldel, Clemens Schick, Luc Feit, Tun Schon, Anton Glas, Lana Welter, Thierry Koob

Regie: Laura Schroeder

Seit dem 30. August in den Lichtspielhäusern.

 

 

Auf die Freunde Jeff (Anton Glas) und Leo (Thierry Koob) sowie auf Leos bockige Schwester Julia (Lana Welter) und den ihnen zugelaufenen Nachbarsjungen Killer (Tun Schon) wartet ein großes Abenteuer. Denn es gilt, den legendären Schatz der sagenhaften Melusina zu bergen. Dabei stoßen sie nicht nur auf die rätselhafte Archäologin Melanie (Alexandra Neldel; Hmm… Melanie, Melusina… Das kann doch kein Zufall sein…), sondern auch auf den fiesen Duc de Barry (Clemens Schick), der nicht nur einen Zitteraal als Armprothese (!) trägt, sondern zu allem Überdruss auch noch beim rätselhaften Tod von Jeffs Mutter involviert gewesen sein könnte. Das klingt nach richtig viel Ärger.

Szenenbild 1

Uff, welch eine Qual! Die Idee, eine alte Sage, die noch dazu die Gründungslegende Luxemburgs beinhaltet, in einem Abenteuerfilm für Kinder zu verwursten ist ja noch ganz nett, nicht wirklich kreativ, aber hübsch – doch die Umsetzung, die diese Idee im vorliegenden Werk erfahren durfte, ist einfach grauenhaft lustlos inszeniert. Das beginnt bei den hingeschludert entworfenen Stationen der Schnitzeljagd, bei denen man nicht einmal so tut, als hätte man an die praktische Umsetzbarkeit oder auch nur einfachste physikalische Regeln gedacht, geht weiter über eine Handlung, die komplett auf Logik pfeift, und endet bei Inschriften, die aus grässlichstem Schul-Latein zusammengeschriebselt wurden. So kann einfach keine Abenteuer-Stimmung aufkommen.

Noch dazu, wenn fast der gesamte Erwachsenencast öde ist. Ja, gut, Luc Feit als Jeffs Vater ist noch ganz annehmbar und Alexandra Neldel hat zum Glück nicht viel zu tun, doch ausgerechnet der Darsteller des Fieslings liefert ein höllisch mieses Schmierentheater ab. Wenigstens die Kinderdarsteller sind in Ordnung, auch wenn die deutsche Lokalisation alles daran setzt, auch diesen Eindruck wieder zunichte zu machen. Aber das ist ja ein leider nur allzu bekanntes Problem bei Synchronsprechern im Kindesalter. Schlimmstes Textablesen ohne auch nur den Versuch einer korrekten Betonung. Wenigstens war die Umgebung ganz hübsch und an Produktionsmitteln scheint man auch nicht gegeizt zu haben. Sonst wäre das Ganze wirklich unerträglich gewesen.

Szenenbild 2

Fazit:
Ja, es stimmt, „Schatzritter“ ist ein Kinderfilm, doch deswegen muss man nicht gleich Abstriche in der Qualität machen. Beim „Haus der Krokodile“ Anfang dieses Jahres hat’s doch auch super geklappt, Kindgerechtes mit Anspruch zu verbinden. „Schatzritter“ jedenfalls ist vielleicht ganz nett für zwischendurch, aber trotz seines ungewöhnlichen Herkunftslandes leider nur dilettantische Massenware. 4/10 Punkte gibt es dafür.

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Über den Author:

MartinLiebt das Kino als natürlichen Lebensraum großartiger Filme, wobei „großartig“ für ihn all das ist, was das Hirn zermartert oder das Herz zerreißt – jeweils im Guten wie im Schlechten und gern auch beides auf einmal. Schwärmt derzeit am liebsten über „Irresistible – Unwiderstehlich“, „The Hunt“ und „Violet Evergarden und das Band der Freundschaft“ – außerdem immer wieder gern über „Weitermachen Sanssouci“ und „One Cut of the Dead“.Zeige alle Artikel von Martin →