Stalingrad 2013 Hauptplakat

Stalingrad (2013)

Plakat

Originaltitel: Сталинград

Laufzeit: 131 Minuten

FSK: ab 16 Jahren

Besetzung: Heiner Lauterbach, Thomas Kretschmann,  Mariya Smolnikova, Yanina Studilina, Pyotr Fyodorov

Regie: Fedor Bondarchuk

Ab dem 27. November 2014 auf DVD (2D) und BD (2D, 3D).

 

Stalingrad“ setzt nach dem Erdbeben in Japan 2011 an. Unter einem Haus sind fünf deutsche Schüler begraben. Um sie nicht allein zu lassen, erzählt ihnen ein russischer Helfer eine Geschichte über ein Haus in Stalingrad. Dieses Haus stellte während der Schlacht im zweiten Weltkrieg eine strategische Schlüsselposition dar. Eine Gruppe russische Soldaten soll es gegen die anstürmenden Deutschen verteidigen.

Szenenbild 1

Fedor Bondarchuks „Stalingrad“  ist mit 30 Mio. USD eine der teuersten russischen Produktionen aller Zeiten. Außerdem ist es der erste vollständig in 3D gedrehte Film aus dem Land. Das sieht man dem Film auch an. Er wurde mit 3D Kameras gedreht und mit reichlich CGI nach bearbeitet. Das 3D ist auch auf dem heimischen Fernsehr eine Augenweide. Staub und Asche wandert durch das Bild und vor allem in den in Zeitlupe gezeigten Actionszenen, gewinnt das Bild eine sehr gute Wirkung. Kamerafahrten vermitteln die schweren Kämpfe in der Stadt an der Wolga. Das Bild ist für alle, die nicht regelmäßig russische Produktionen sehen, etwas gewöhnungsbedürftig. Es ist mit einem extrem starken Farbfilter belegt. Farben wirken dadurch sehr kräftig und alles ist gestochen scharf. Dadurch wirkt alles sehr künstlich. Das fällt vor allem in der Feuerszene zu Beginn auf.

Szenenbild 2

Wo wir gerade bei dieser Szene sind. „Stalingrad“ kippt zum Teil stark in eine Glorifizierung der Schlacht. In vielen Antikriegsfilmen ist es oft der Fall, dass der Regisseur patriotisch zu seinem land eingestellt ist. Diese Prägung macht erst die Vielfalt von Kriegsfilmen möglich. Aber Bondarchuk schiest mit seinem Patriotismus und der Inszenierung von Liebe zu Mütterchen Russland über das Ziel hinaus. Um die russischen Truppen aufzuhalten, sprengen die Deutschen ein Treibstoffdepot. Nach einer gefühlten Ewigkeit, rennen brennende Russen aus dem Inferno und greifen konzentriert ihre Gegner an. Man muss keine Bilder von bei lebenden Leib verbrennenden Menschen zelebrieren, aber die Darstellung der Unverwundebarkeit im Dienst ist völlig daneben. Wenn gestorben wird, dann meist in Zeitlupe im Nahkampf mit Handfeuer- und Nahkampfwaffen. Die Zeitlupe zelebriert nur unnötig und trägt nichts zu dem Inhalt bei. Aber so hat man immerhin Zeit das tolle 3D zu bewundern.

Szenenbild 3

Die Darstellung der Kontrahenten ist ebenfalls sehr einseitig. Russische Soldaten sind, wenn auch zum Teil Wahnsinnig, ausschließlich heroisch und ehrenhaft. Deutsche Soldaten sind unfähig, Mörder und Vergewaltiger. Mit der Darstellung von Offizier Kahn unternimmt man den Versuch die Darstellung etwas abzumildern. Der Versuch verpuft aber, als Kahn nach einer verlorenen Schlacht seine russische Geliebte vergewaltigt. Natürlich versteht sie das und verliebt sich in den Offizier. In dem Haus an der Wolga wohnt seit Beginn der Schlacht Katya. Allein und unverletzt. Nach dem Zustand des Hauses und der Umgebung zu Urteilen ein Wunder. Natürlich verlieben sich die fünf Soldaten in die Frau und himmeln sie an und sie verliebt sich selbstverständlich auch in einen der Väter, wie sie im Film heißen. Was man sich mit den beiden Liebesgeschichten gedacht hat, ist ein Rätsel. Für einen höheren weiblichen Anteil im Publikum, werden die Alibi-Nebenhandlungen nicht ausreichen. Von der Darstellung einer russischen Sichtweise des Krieges, wie es Elem Klimov mit „Komm und sieh“ (1985) gelang, ist Fedor Bondarchuk weit entfernt.

Szenenbild 4

Über den Cast gibt es nicht viel zu sagen. Deutsche Zuschauer werden Thomas Kretschmann als Hauptmann Peter Kahn und Heiner Lauterbach als Oberstleutnant Hans wiedererkennen. Beide sind aber auch kein Grund den Film zu sehen. Wie der restliche Cast spielen sie ihre Rolle nach Script. Mehr nicht. Währen sie keine in Deutschland bekannten Schauspieler, hätte man sie wie den restlichen Cast schnell vergessen.

Auf der BluRay und DVD ist ein kurzes Making Of enthalten. Es stellt kurz die 3D Technik vor und verfällt danach in den üblichen PR-Talk. Auf beiden Scheiben ist jeweils eine Deutsche, Englische, Französische und Russische Tonspur enthalten. Auf der BluRay findet man zusätzlich eine Italienische und Spanische. Auf DVD liegt der Ton in Dolby Digital 5.1 vor. Auf der BluRay haben nur die Deutsche und Englische Spur eine DTS-HD MA 5.1 Ausgabe.

Fazit:

Fedor Bondarchuks „Stalingrad“ ist ein bildgewaltiger krachender Kriegsfilm. Die Verherrlichung der Schlacht und die Darstellung der Kontrahenten, hinterlässt aber einen starken bitteren Nachgeschmack.

3/10

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JensLiebt Filme und sammelt Trailer. Wenn er keine Filme schaut, schreibt er Kritiken oder treibt den technischen Fortschritt voran.Zeige alle Artikel von Jens →