Das deutsche Cover zu 'Star Wars: Das Erwachen der Macht'. (Copyright: Lucasfilm Ltd. & TM, 2016)

Star Wars – Das Erwachen der Macht

Plakat

Originaltitel: Star Wars: The Force Awakens

Laufzeit: 135 Minuten

FSK: 12

Besetzung: Daisy Ridley, John Boyega, Oscar Isaac

Regie: J.J. Abrams

Verleih Deutschland: Walt Disney Germany

Ab dem 28. April 2016 auf DVD, BD und VoD.

 

Anmerkung: Dieses Review ist Spoilerfrei und enthält keine Einleitung der Story.

Der erste Absatz ist immer einer kurzen Einführung in die Story des Films gewidmet. Sie gibt dem Leser und potenziellen Zuschauer eine kleine Übersicht, um was es geht und wer die Hauptpersonen sind. Heute lassen wir sie außen vor. Bereits seit dem Drehstart machen Disney mit seinem Studio Lucasfilm und Regisseur J.J. Abrams ein riesiges Geheimnis um den Inhalt des siebten Teils der Space Opera. Selbst der Cast bekam das Drehbuch erst am Drehort zu lesen. Zusätzlich zu der üblichen NDA wurden Pressevertreter gebeten, nichts zu dem Inhalt des Films schreiben. Leider wollten sich nicht alle daran halten und spoilerten, teilweise hinterhältig wie Dirk Gieselmann in seinem Artikel „Ein Krieg für die ganze Familie“ auf Zeit Online, vergnügt drauf los. Nach heutigen Maßstäben gaben die Teaser und Trailer auch nicht viel her. Hat sich die Geheimniskrämerei gelohnt?

Szenenbild 1

Eindeutig ja. Im Vorfeld war zwar der Großteil des Casts und ihrer Rollen bekannt, doch mehr auch nicht. So platzten nach dem ersten Trailer die Foren und Kommentarspalten aus allen Nähten, da ein Mitglied nicht gezeigt wurde. Nebenbei fachte das den Hype nur noch weiter an. In der Auflösung freut sich der Zuschauer über jeden alten Bekannten. Neue Mitglieder der Familie sind für ihn genauso unbeschrieben, wie für die Charaktere im Film. Gemeinsam erforscht man sie und entwickelt Abneigungen und Sympathien.

John Boyega und Daisy Ridley sind zwei neue Gesichter im Universum. Boyega ist Besuchern der Sneak aus „Attack the Block“ (2011) bekannt. Darin gab er als Moses sein Leinwanddebüt. Danach war er unter anderem in „24: Live Another Day“ (2014) zu sehen. Die große Überraschung ist Daisy Ridley. Selbst gestandene Film- und Serienjunkies werden bei ihrer Besetzung erst Google und imdb konsultiert haben. Die Engländerin spielte kleine Episodenrollen in verschiedenen Serien und war 2015 als Hannah in „Scrawl“ erstmals, und bis jetzt das einzige mal, in einem Langfilm zu sehen. Ihre Besetzung in „Das Erwachen der Macht“ ist mutig und zeugt von ausgezeichnetem Talent-Scouting. Ridley spielt mit bemerkenswertem Selbstbewusstsein Ihre Rolle als Rey. Sie und Boyega stehen am Anfang einer großen Karriere.

Szenenbild 1

Im Kino ist „Star Wars: Das Erwachen der Macht“ in 2D und 3D zu sehen. Die dreidimensionale Version ist eindeutig vorzuziehen. Der Weltraum und riesige Hallen erhalten eine merkliche Tiefe und hier und da scheinen Dinge, wie zum Beispiel ein Sternenzerstörer, aus der Leinwand herauszustehen. Auch die Abteilung für Special Effects hat gute Arbeit geleistet. Es ist auffällig, wie stark Episode eins bis drei und die remasterten vier bis sechs, im Vergleich zur originalen Trilogie gealtert sind. Das CGI sieht heute billig und schlecht umgesetzt aus. J.J. Abrams entschied sich für klassische Kulissen. Natürlich findet viel CGI seinen Einsatz, aber nur in Szenen, die es erfordern. Nicht um einen schnellen und billigen Effekt zu erzielen. Back-to-the-roots-Denken, kann man seit kurzen bei vielen Regisseuren erkennen. Die Kamera nutzt die Freiheit von CGI-Sequenzen für spektakuläre Flüge über Schlachtfelder. Sie verfolgt Haken schlagenden X-Wings und drückt den Zuschauer in den Kinosessel. Die Kulissen sind mit einer Vielzahl kleiner Details angereichert, die zu einem zweiten Besuch einladen. Wer einen entsprechenden Fernsehr zuhause stehen hat, sollte zu der 3D BD greifen.

Das Drehbuch haben J.J. Abrams und Lawrence Kasdan gemeinsam geschrieben. Auf die von George Lucas beim Verkauf von Lucasfilm an Disney beigelegten Drehbücher wurde verzichtet. Im Ergebnis scheint es die richtige Entscheidung gewesen zu sein. Lawrence Kasdan war 1980 und 1983 für das Drehbuch zu „Das Imperium schlägt zurück“ und „Die Rückkehr der Jedi-Ritter“ verantwortlich. Für die beiden ausstehenden Episoden wird er ebenfalls das Buch schreiben. In Episode VII berücksichtigen die beiden Autoren alle Kritiken an Episode eins bis drei. Es gibt viel Humor und verweise auf die alten Teile. Es wird aber nie lächerlich. Es gibt keinen neuen Jar-Jar Bings und kitschige Kampfdroiden. BB-8 erinnert mit seinem Verhalten an R2-D2. Lustig, süß, aber nie übertrieben. Ein ernst zu nehmender Charakter auf Augenhöhe mit seinen menschlichen Mitstreitern. Die Story ist immer spannend und lässt eine Vielzahl von Handlungssträngen offen. An diese werden die weiteren Episoden anknüpfen und geplante Spin-Offs haben viel Stoff das Universum auszuschmücken.

Szenenbild 3

Auf DVD und BD finden sich jeweils eine deutsche und englische Tonspur. Auf der DVD in Dolby Digital 5.1 und auf der BD im besseren DTS-HD. Besitzer einer 7.1 Anlage können ihre Anlage mit der englischen BD Spur ausnutzen. Die DVD enthält keine Extras. Selbst auf obligatorische Trailer wurde verzichtet. Die BD sieht hier schon besser aus. Es gibt zum Beispiel eine Drehbuchlesung, einen Blick in die Kreation der Lebewesen und des CGI. Highlight sind die entfallenen Szenen, von denen es bereits einige auf YouTube geschafft haben.

Fazit:

J.J. Abrams hebt Star Wars mit Episode VII erfolgreich in das 21. Jahrhundert und macht Lucas‘ letzte Filme vergessen. Abrams und Kasdan haben ein neues „Star Wars“ geschaffen und gleichzeitig die legendäre Reihe gebührend fortgesetzt. Ein Meisterwerk.

Die DVD enttäuscht mit einer abstinenten Sonderausstattung. Käufern sei hier ausdrücklich, nicht vor allem, aber auch weil es entfallene Szenen gibt, die BD empfohlen.

Film: 10/10

Links: www.starwars.com

 

 

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Über den Author:

JensLiebt Filme und sammelt Trailer. Wenn er keine Filme schaut, schreibt er Kritiken oder treibt den technischen Fortschritt voran.Zeige alle Artikel von Jens →