Das gibt Ärger (Sneak vom 20.02.2012)

Originaltitel: This means War

Laufzeit: 98 Minuten

FSK: ab 12 Jahren

Hauptdarsteller: Chris Pine, Reese Witherspoon, Tom Hardy

Ab dem 22. März in den Lichtspielhäusern.

 

 

 

Franklin Delano Roosevelt Foster (Chris Pine), kurz „FDR“, und sein nachnamenloser Kumpel James (Tom Hardy), von allen nur „Tuck“ genannt, sind anscheinend das Beste, das die CIA an Außenagenten noch zu bieten hat. Nichts und niemand ist vor dem perfekt eingespielten Team sicher. Doch es kommt, wie es kommen musste: Eine Frau tritt in beider Helden Leben. Denn durch einen jener typischen Halbzufälle bandeln die beiden plötzlich parallel mit derselben Dame (Reese Witherspoon) an. Die heißt Lauren Scott und weiß gar nicht, welchen Galan sie wählen soll. Um ihr die Entscheidung zu erleichtern, fahren beide Bewerber das komplette Aufgebot der CIA auf (und wir erfahren wieder einmal, wozu amerikanische Steuergelder alles gut sind…). Und da all dies noch nicht problematisch genug ist, haben wir noch den Superterroristen Karl Heinrich (Til Schweiger darf mal wieder Hollywood-Luft schnuppern), der mit FDR und Tuck noch ein ziemlich großes Hühnchen zu rupfen hat.

Von Regisseur Joseph McGinty Nichol, kurz „McG“, ist man eigentlich sehr unterhaltsame Actionkost gewohnt – unter anderem verdanken wir ihm die hübsch flotten „Drei Engel für Charlie“-Filme und Perlen der Fernsehunterhaltungskost wie „Supernatural“, „Chuck“ und „Human Target“ (und das meine ich nicht ironisch – die sind wirklich sehr spaßig). Doch was uns McG nun mit „Das gibt Ärger“ auftischen will, ist für mich schlichtweg eine herbe Enttäuschung. Da will irgendwie kaum etwas Spaß machen: Platte und vor allem komplett langweilige Figuren in einer altbekannten, ja völlig ausgekauten Handlung, die ohne viel  Spannung vorgetragen und mit nur in fünfzig Prozent aller Fälle funktionierendem Witz gewürzt wird. Und dann sind noch nicht mal die Actioneinlagen groß erwähnenswert (ja, es gibt Autoverfolgungsjagden, Schussgefechte und Martial-Arts-Einlagen, doch die bleiben allesamt uninspirierte Massenware). Dazu kommen Schauspieler, von denen ich allesamt schon besseres gesehen haben – vor allem Reese Witherspoon hat eigentlich weitaus mehr komödiantisches Potential, aber was will man auch machen, wenn man die ganze Zeit nur rumlaufen und mal sexy, mal niedlich aussehen soll. Und Tom Hardy zeigt gerade in „Dame, König, As, Spion“, dass er in richtigen Filmen auch ordentliche Agenten spielen kann. Einzig Chris Pine gibt eine ganz überzeugende Reprise seiner Kirk-Rolle aus dem „Star Trek“-Reboot.
Aus so etwas wie Patriotismus sei an dieser Stelle noch Til Schweiger erwähnt, der es schafft, einer an sich schon öden Schurkenrolle auch noch jeglichen potentiellen Rest von Charisma zu nehmen. Aber dafür konnte er immerhin schön seinen verbissenen Gesichtsausdruck üben.

Alles in allem ist „Das gibt Ärger“ ein Stück Unterhaltungskino, dass man ohne Schuldgefühle verpassen darf. Wenn man aber doch mal hineinstolpert, so muss man sich wenigstens nicht zu Tode langweilen. Außer, Til Schweiger ist gerade zu sehen. Aber dafür gibt’s ja Popcorn. Ich jedenfalls vergebe noch 5/10 Punkte für dieses zum Glück ganz erträgliche Massenprodukt.

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Über den Author:

MartinLiebt das Kino als natürlichen Lebensraum großartiger Filme, wobei „großartig“ für ihn all das ist, was das Hirn zermartert oder das Herz zerreißt – jeweils im Guten wie im Schlechten und gern auch beides auf einmal. Schwärmt derzeit am liebsten über „Irresistible – Unwiderstehlich“, „The Hunt“ und „Violet Evergarden und das Band der Freundschaft“ – außerdem immer wieder gern über „Weitermachen Sanssouci“ und „One Cut of the Dead“.Zeige alle Artikel von Martin →