Dead Man Down Hauptplakat

Dead Man Down (Sneak vom 22.03.2013 im Cineplex)

Plakat

Originaltitel: Dead Man Down

Laufzeit: 117 Minuten

FSK: ab 16 Jahren

Darsteller: Colin Farrell, Noomi Rapace, Isabelle Huppert, Dominic Cooper, Terrence Howard

Regie: Niels Arden Oplev

Seit dem 04. April in den Lichtspielhäusern.

 

Victor (Colin Farrell) führt ein Leben, dass man durchaus als „bewegt“ bezeichnen kann. Eigentlich heißt der Ex-Elitesoldat nämlich Laszlo, stammt aus Ungarn und zog mit seiner Familie (eine schöne Frau und ein quietschsüßes Töchterlein) in das Land der unbegrenzten Möglichkeiten. Dort jedoch wurde das junge Glück zum Kollateralschaden eines Bandenkrieges. Der unseren gebeutelten Laszlo ohne Frau, Kind und Identität zurücklässt. Dafür mit umso größeren Durst nach Rache. Dessen Stillung auch näher zu rücken scheint, denn Laszlo/Victor konnte sich in die Organisation von Alphonse (Terrence Howard) einschleichen, des Mannes, der für den ganzen Mist verantwortlich ist. Und keine Ahnung hat, was ihm demnächst blühen könnte.

Einiges an Ahnung hingegen hat Beatrice (Noomi Rapace). Die ist zwar eigentlich nur eine Nachbarin Victors, wurde jedoch zur Zeugin eines Mordes, den der zornige Witwer im Zuge seines Planes ausführen musste. Was sie als Hebel zur Lösung ihrer eigenen Rachegelüste zu nutzen gedenkt. Denn Beatrice wurde durch einen Autounfall entstellt und möchte seitdem den Fahrer, der sie angetrunken überfuhr, tot sehen. Also treffen die beiden ein Arrangement. Und kommen sich nebenbei auch noch etwas näher. Wie das nun mal so ist.

Szenenbild 1

Colin Farrell als Killer, der auf eine hübsche Dame mit Problemen trifft? Sollte dich, werter Leser, ebenfalls gerade ein akutes Gefühl von Déjà vu ereilen, dann ist dir der Film „London Boulevard“ wohl auch noch ein Begriff. Da musste unser Held allerdings in die Dienste eines Filmstarlets treten. Und es gab dort eine herrliche Diva von einem gealterten Schauspieler als Sidekick.

Was es in „Dead Man Down“ logischerweise nicht gibt. Genauso ist der Film bei Weitem nicht so stilsicher und wirkt an einigen Stellen etwas arg wie von der Stange. Immerhin, seine Story ist schön entspannt erzählt, dabei adäquat fies und mit ein paar netten Momenten zwischen seinen Hauptdarstellern. Und mit Isabelle Huppert als Beatrices leicht überfürsorglicher Mutter findet sich dann doch noch ein Sidekick, der ab und an zu begeistern weiß.

Szenenbild 2

Aber auch die Hauptdarsteller müssen sich wie gesagt nicht verstecken. Sowohl Farrell als auch Rapace liefern eine gute Leistung ab und hauchen ihren nicht uninteressant geschriebenen Rollen ausreichend Leben und Glaubwürdigkeit ein. Dazu kommen noch ein paar sehr hübsch ausgewählte und eingerichtete Sets sowie eine zumindest stellenweise interessante Lichtgestaltung mit warmen, fast schon meditativ wirkenden Farbtönen. Was letztlich beides dafür sorgt, dass der Film sich auf der Leinwand eines Kinos durchaus gut macht – im Gegensatz zu Nils Arden Oplevs vorigem Werk, der ersten Verfilmung von „Verblendung“, die nach einem Fernsehbildschirm schrie, bevorzugt dem, der das Nachtprogramm des zweiten deutschen Fernsehens zeigt.

Allerdings, so nett die Idee eines unaufgeregt erzählten Thrillers auch wieder einmal ist, die zwei Stunden Laufzeit zehren doch ab und an an den Nerven des Betrachters. Die eine oder andere Kürzung wäre hier vielleicht begrüßenswert gewesen.

Szenenbild 3

Fazit:
Sicherlich ist „Dead Man Down“ kein Meisterwerk, doch er ist ein nett gespielter und hübsch gemachter Thriller, den man sich durchaus einverleiben kann, wenn man gerade die zeitlichen Ressourcen dafür offen hat. 6/10 Punkte.

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Über den Author:

MartinLiebt das Kino als natürlichen Lebensraum großartiger Filme, wobei „großartig“ für ihn all das ist, was das Hirn zermartert oder das Herz zerreißt – jeweils im Guten wie im Schlechten und gern auch beides auf einmal. Schwärmt derzeit am liebsten über „Irresistible – Unwiderstehlich“, „The Hunt“ und „Violet Evergarden und das Band der Freundschaft“ – außerdem immer wieder gern über „Weitermachen Sanssouci“ und „One Cut of the Dead“.Zeige alle Artikel von Martin →