Safe House

Safe House (Sneak vom 13.02.2012)

Originaltitel: Safe House

Laufzeit: 115 Minuten

FSK: ab 16 Jahren

Ab dem 23. Februar in den Lichtspielhäusern.

 

 

Eines der ersten Dinge, die mir während des Genusses der Agentenserie „Alias“ auffielen, war der ungemeine Nutzen der von der CIA betriebenen Safe Houses. Diese unauffällig überall auf der Welt versteckten sicheren Häuser bieten dem Agenten in Not Unterkunft, Schutz und so viele Waffen und Gadgets, wie er nur wegschleppen kann. In „Safe House“ lernen wir nun den Hauswart eines solchen Etablissements kennen, nämlich Matt Weston (Ryan Reynolds). Der ist jedoch ziemlich unzufrieden mit seiner doch eher ruhigen Stelle in Kapstadt und würde viel lieber in eine Ecke versetzt werden, in der er nützlicher sein kann, zum Beispiel Paris. Aber natürlich ist auch dies kein Film über die langweilige Routine im Spionagegeschäft, und so bekommt Matt schließlich seinen ersten Hausgast in Form des ehemaligen Superagenten und aktuellen Superterroristen Tobin Frost (Denzel Washington). Hinter dem sind nicht nur die Herren und Damen der CIA, sondern auch ein paar ziemlich zwielichte Gesellen her, und so wird Westons sicheres Haus sehr schnell sehr unsicher und unser Held findet sich reichlich geschwind mit einem Topverbrecher auf der Straße, vertrauenstechnisch im Nirgendwo und insgesamt ziemlich in der Bredouille wieder.

 

Wer bei „Safe House“ eine kreative Handlung sucht, ist selber schuld. Denn schon die erste Hürde nach erfolgreicher Flucht vor Frosts Häschern, also das Auffinden eines toten Briefkastens, der die Koordinaten des nächsten sicheren Hauses angibt, entpuppt sich als plumpe Konstruktion, die klar der platten Dramaturgie verpflichtet ist. Und so hangelt sich der Film von diesem Moment an durch sein nicht wirklich spannendes Drehbuch und hakt die üblichen Pseudowendungen ab, um zwischendurch immer mal ein paar konventionelle Actionsequenzen einstreuen zu können. Jedoch, ab und an kommt durch den wie üblich großartigen Brendan Gleeson etwas Würze in diesen Brei, auch wenn seine Figur ebenfalls nicht wirklich gut gezeichnet ist. Die Hauptfiguren hingegen bleiben für meinen Geschmack viel zu blass : Reynolds spielt die etwas öde Rolle, die er immer spielt und Washington war auch schonmal wesentlich charismatischer. Da bleiben dem Zuschauer letztlich nur die ganz routiniert gemachten Actionszenen, die das Genre zwar auch nicht gerade neu erfinden, aber wenigstens ab und an ganz nett anzuschauen sind. Und man kann – wenn vorhanden – mit seinen Leidensgenossen tippen, welche der üblichen Plotschablonen wohl als nächstes folgt.

 

„Safe House“ ist ganz klar Durchschnitt. Wer Actionfilme oder Ryan Reynolds mag, kann ihn sich gerne ansehen. Wer ihn verpasst, muss sich darüber aber nicht groß ärgern. 5/10 Punkte.

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Über den Author:

MartinLiebt das Kino als natürlichen Lebensraum großartiger Filme, wobei „großartig“ für ihn all das ist, was das Hirn zermartert oder das Herz zerreißt – jeweils im Guten wie im Schlechten und gern auch beides auf einmal. Schwärmt derzeit am liebsten über „Irresistible – Unwiderstehlich“, „The Hunt“ und „Violet Evergarden und das Band der Freundschaft“ – außerdem immer wieder gern über „Weitermachen Sanssouci“ und „One Cut of the Dead“.Zeige alle Artikel von Martin →