Sex On The Beach

Sex on the Beach (Sneak vom 30. 01. 2012)

Originaltitel: The Inbetweeners Movie

Laufzeit: 96 Minuten

FSK: ab 16 Jahre

Seit dem 02. Februar in den Lichtspielhäusern.

 

 

Und wieder ein großer Wurf auf Seiten der Lokalisierung. Wobei der Originaltitel „The Inbetweeners“ hierzulande nur Freunden des britischen Fernsehens etwas sagen dürfte. Dort gab es nämlich zwischen 2008 und 2010 eine Sitcom über das Teenagerleben in der Vorstadt. Name: „The Inbetweeners“, aber das dürfte jetzt nicht wirklich überraschend sein. „Sex on the Beach“ nun ist der große Sprung auf die Leinwand, der die Serie beenden sollte. Doch kommen wir erstmal zur Handlung:

Die vier Halbstarken Will (Simon Bird), Simon (Joe Thomas), Jay (James Buckley)  und Neil (Blake Harrison) beschließen, nach mehr oder minder erfolgreichem Abschluss der Schule nochmal ordentlich einen draufzumachen. Und zwar auf Kreta. Und erhoffen sich – ich zitiere – „Zwei Wochen Sonne, Saufen, Meer, Sex und Strand. Und Saufen. Und Sex.“ Prakischerweise stößt man auch gleich zu Beginn auf ein unglaublich kompatibles Quartett an Mädels. Und durch einen dramaturgisch sehr sehr nützlichen „Zufall“ trifft Simon auch noch seine bei weitem nicht überwundene Ex wieder. Der Inselspaß kann also beginnen…

…oder auch nicht. Denn der vorliegende Film ist hauptsächlich eine Ansammlung von Geschmacklosigkeiten, Fäkalhumor, flacher Charaktere und ganz, ganz simpler Dramaturgie. Die ersten beiden Punkte erklären sich dabei über den berühmten britischen Humor, der nun aber wirklich Geschmackssache ist. Die letztgenannten zwei hingegen sind weder durch ihre Herkunft erklärbar (denn gerade die Briten verwöhnen einen sonst eigentlich mit ausreichend gut gemachten Geschichten), noch finde ich sie groß tolerierbar.

Wobei ich zugegebenermaßen und der Fairness halber drei erwähnenswerte Ausnahme bezüglich der dämlichen Charaktere auflisten muss: Da wäre zuerst und vor allem Will zu nennen, der tatsächlich eine hübsch gelungene und lebendig gespielte Figur darstellt, weil er sich im Gegensatz zu seinen übermäßig tumben (und mies bis durchschnittlich dargestellten) Kumpanen durch eine richtig schöne Fähigkeit zur Selbstreflexion auszeichnet. Die braucht er zwar hauptsächlich ob seiner Nebenfunktion als Erzähler, doch quasi nebenbei sorgt sie auch dafür, dass er der eine Kerl in diesem Film ist, der nicht komplett bekloppt durch die Gegend rennt. Und scheinbar ist so etwas heutzutage schon ein Qualitätsmerkmal.

Die anderen beiden nett gezeichneten Figuren entstammen dem Love-Interest-Mädelsquartett: Jane und Alison haben das Glück, hauptsächlich dank der überzeugenden Leistung ihrer Darstellerinnen Lydia Rose Bewley respektive Laura Haddock nicht komplett blass und charakterlos an der Handlung vorbeizutreiben. Die beiden schaffen es sogar, in der Interaktion mit ihrem jeweiligen Kerl noch so etwas wie Charme aus diesem kruden Machwerk herauszukitzeln – Eine Leistung, die vor allem bei Lydia Rose Bewley mehr als hervorhebenswert ist, muss ihr Spielpartner James Buckley doch die nervigste und miesteste Figur von allen darstellen.

Doch trotz der ab und an ganz netten Interaktion zwischen den Jungs und ihren besseren Hälften ist „Sex on the Beach“ eine ordentliche Zeitverschwendung. Es sei denn, man mag Geschmacklosigkeiten und Fäkalhumor. Denn die sind von Briten inszeniert tatsächlich noch ein Stückweit erträglicher als ihre amerikanischen Pendants. Ein klarer Fall für die Fans der Serie (die wohl auch massiv Anspielungen bekommen sollen, doch dazu kann ich natürlich keine weiteren Aussagen machen) oder alternativ für Freunde von „Superbad“ und Konsorten. Für mich jedenfalls nicht. 4/10 Punkte vergebe ich noch.

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Über den Author:

MartinLiebt das Kino als natürlichen Lebensraum großartiger Filme, wobei „großartig“ für ihn all das ist, was das Hirn zermartert oder das Herz zerreißt – jeweils im Guten wie im Schlechten und gern auch beides auf einmal. Schwärmt derzeit am liebsten über „Irresistible – Unwiderstehlich“, „The Hunt“ und „Violet Evergarden und das Band der Freundschaft“ – außerdem immer wieder gern über „Weitermachen Sanssouci“ und „One Cut of the Dead“.Zeige alle Artikel von Martin →