TheRaid Hauptplakat

The Raid: Redemption (Sneak vom 09.07.2012)

Amazing Spiderman - Hauptplakat

Originaltitel: Serbuan maut

Laufzeit: 101 Minuten

FSK: 18 Jahre

Hauptdarsteller: Iko Uwais, Ananda George, Ray Sahetapy

Regie: Gareth Evans

Ab dem 12. Juli 2012 in den Kinos.

 

1Mafiaboss. 20 Cops. 30 Etagen. Das ist alles, was man über die Story von „The Raid“ wissen muss. Wobei die 30 Etagen eine falsche Behauptung des Kinoplakates sind. Im Film sind es nur 15. Was aber nicht weiter schmerzt. Rama ist frisch einer Sondereinsatztruppe zugewiesen wurden. Sie wird von Sergeant Jaka befehligt. Sie bekommen den Befehl, ein Hochhaus in Jakarta zu stürmen und alle Anwesenden festzunehmen. Hauptziel ist Gangsterboss Tama, der sich im 15. Stock eingenistet hat. Ohne große Probleme kommen sie in das Gebäude und können erste Festnahmen verzeichnen. Im 5. Stock treffen sie auf einen Jungen. Er versucht zu flüchten. Sergeant Jaka tötet ihn mit einem gezielten Schuss. Doch es ist zu spät. Zwischen Cops und Bewohnern entbrennt ein Kampf ums nackte Überleben.

Bis zu diesem Moment braucht Regisseur Gareth Evans nur wenige Minuten. Das sind auch die Minuten, in denen der Zuschauer noch Zeit hat, um Luft zu holen. Danach löst „The Raid“ ein, was Tagline und Trailer versprechen. Im Treppenhaus und einigen Apartments bricht ein gewaltiges Feuergefecht zwischen den Parteien los. Bald geht ihnen die Munition aus. Nun wird auf alles zurück gegriffen, was greifbar ist. Messer, Macheten, Stühle, Kühlschränke und sogar eine Türe. Wenn nichts zur Hand ist, kommen nackte Fäuste zum Einsatz. Der zweite Langfilm des Regisseurs bietet nur wenig Zeit zum Luft holen. Dieser Satz stand auch öfters in Reviews zu „The Expandables“ oder „Rambo 4“ zu lesen. Am Ende enthielten die Filme Passagen von 10-20 Minuten, wo nichts passierte und alte Männer erzwungene Dialoge aufsagten. In „The Raid“ ist er aber angebracht. Außer in den ersten und letzten Minuten der insgesamt 101 Minuten Laufzeit schlagen, stechen oder schießen Kontrahenten aufeinander ein. Dazwischen gibt es ab und zu ein paar wenige Minuten Pause, aber auch nur, weil Rama oder Jaka zum nächsten Gegner wanken. Dialoge gibt es kaum. Kampfschreie ausgeklammert. Trotzdem gelingt es Gareth Evans, seine dünne Story bis am Ende am Leben zu halten und einen, wenn auch vorhersehbaren, Twist einzubauen. Auf peinliche patriotische oder pathetische Dialoge wird vollkommen verzichtet. Davon sollten sich andere Streifen eine dicke Scheibe abschneiden.

Ursprünglich kam Gareth Evans nach Indonesien, um eine  Dokumentation über die Kampfsportart „Penack Silat“ zu drehen. Dabei lernte er den Truckfahrer Iko Uwais kennen. Er hängt seine dokumentarischen Vorhaben an den Nagel und dreht mit ihm „Merantau“. Dieser lief in Indonesien sehr erfolgreich und zog bald internationale Aufmerksamkeit auf sich. Danach wollte er „Berandal“ angehen, musste das Projekt wegen finanziellen Problemen aber auf Eis legen. Evans beschloss, mit Iko Uwais ein Prequel zu diesem Film zu drehen. Es sollte möglichst günstig sein und erfolgreich genug, um die Finanzierung von „Berandal“ zu sichern. Mit gerade mal 1,1 mio. $ drehte er den Film in einem Hochhaus in Jakarta. Da einige Szenen ganze Apartments zerstören, wurden diese im Studio nachgebaut. Für VFX war da nicht viel Geld. So kommt der Film fast ohne Computereffekte aus und muss somit von dem Können des Casts getragen werden. Dieser besteht zu einem überwiegendem Teil aus Kampfsportlern. So konnten die perfekt choreographierten Szenen ohne nennenswerte Tricks realisiert werden. Der 45 jährige Yayan Ruhian, welcher Mad Dog verkörpert, sticht dabei besonders heraus. Dem wird mit einem spektakulären Kampf am Ende des Films Rechnung getragen. Auch für Bluteffekte kamen meist klassische Farbbeutel zum Einsatz.

Der Soundtrack der internationalen Version wurde von Mike Shinoda von Linkin Park geliefert. Die Qualität des Orignalen aus Indonesien kann ich leider nicht beurteilen. Shinoda hat sehr gute Arbeit abgeliefert. Die Bässe passen sich perfekt den Schlägen an und unterstreichen die Bilder mit einem Klangteppich elektronischer Musik.

 

Fazit:

„The Raid“ wird als Actionkracher des Jahres beworben. Dieses Versprechen wird mehr als eingelöst. Dieser Film ist zu 90% brachiale, kompromisslose Action und erfüllt problemlos die wildesten Träume jedes Actionfans. Produktionen wie „The Expandables“ oder „Rambo 4“ sind im Vergleich harmlose Kleinode aus der Krabbelgruppe des Actionkindergartens. „The Raid“ ist erwachsen. „The Raid“ ist die Definition des Actiongenres.

8/10 Punkte

 

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JensLiebt Filme und sammelt Trailer. Wenn er keine Filme schaut, schreibt er Kritiken oder treibt den technischen Fortschritt voran.Zeige alle Artikel von Jens →