Voll Abgezockt Hauptplakat

Voll abgezockt (Sneak vom 18.03.2013 im Cinestar)

Plakat

Originaltitel: Identity Thief

Laufzeit: 111 Minuten

FSK: ab 12 Jahren

Darsteller: Jason Bateman, Melissa McCarthy, Amanda Peet, Genesis Rodriguez, Jon Favreau, John Cho

Regie: Seth Gordon

Seit dem 28. März in den Lichtspielhäusern.

 

Eigentlich geht es Sandy Patterson (Jason Bateman) ganz gut: Seine Familie ist glücklich, auch wenn sie jeden Cent lieber noch zweimal mehr umdrehen müssen, und in seinem Job (er macht irgendwas mit Finanzen) gibt es gerade vielversprechende Bewegungen hin zu einer weitaus besser entlohnten Stelle. Blöd nur, dass irgend etwas mit seinem polizeilichen Führungszeugnis nicht zu stimmen scheint. Und mit seiner Kreditkartenabrechnung auch, wo wir schon davon sprechen. Schnell findet sich auch der Grund dafür: Man hat ihm seine Identität gestohlen. Nur die Lösung des Problems lässt auf sich warten, denn die fiese Diebin (Melissa McCarthy) ist in einem komplett anderen Bundesstaat. Was die amerikanische Exekutive leider komplett ohnmächtig zurücklässt, sodass unser Held sich wohl oder übel mit seinen letzten Ersparnissen selbst auf den Weg machen muss, um die vermeintlich boshafte Hochstaplerin vor die heimische Gerichtsbarkeit zu schleppen.

Szenenbild 1

Was du da riechst, werter Leser, ist der zum Himmel stinkende Odem einer richtig mies konstruierten Ausgangssituation. Das hat allerdings den Vorteil, dass man gar nicht erst auf die Idee kommt, es könne noch irgendwie interessanter werden. Vielmehr überrascht einen die altbekannte Roadmovie-Handlung mit ständigen Exkursen in neue Abgründe des Fremdschämens von Anfang an nicht. Genauso wenig wie die grausam konventionelle Wandlung der fiesen, fetten Frau hin zum armen, aber irgendwie liebenswerten dicken Mädchen, das doch nur Verständnis und Nähe wollte. Würg.

Da hilft dann auch kein Nebenstrang mehr, in dem sich ein spürbar gealterter Robert Patrick als Kopfgeldjäger verdingen darf. Obwohl es schön ist, mal wieder ein Lebenszeichen von ihm zu sehen.

Szenenbild 2

Ansonten gibt es an darstellerischer Front sowieso keine Neuigkeiten. Jason Bateman gibt immer noch den gleichen Spießbürger wie immer, Amanda Peet ist auch in fortgeschrittenem Alter noch ganz knusper, und wenn man Melissa McCarthy mit ihrer „Kuck mal, wie peinlich die dicke Dame da sein kann!“-Nummer lustig findet, dann wird man wohl auch hier auf seine Kosten kommen können. Wie gesagt, das Ende schwingt die ganz große Moralkeule, aber auch dafür findet sich ja stets ein dankbares Publikum. Zumindest in Amerika. Wobei man diesbezüglich auch einfach auf „Flight“ zurückgreifen kann, da wurde die Moralkeule wenigstens wunderschön inszeniert. Blieb aber ekelig. Doch wir schweifen ab.

Szenenbild 3

Fazit:
Wenn man „Brautalarm“ mochte und sich irgendwie die Wartezeit zum nächsten (und hoffentlich dann mal auch letzten) „Hangover“-Teil vertreiben muss, dann könnte man an „Voll abgezockt“ tatsächlich sogar Gefallen finden. Davon mal abgesehen gibt es für das Werk noch 4/10 Punkte, was eine immerhin noch verschmerzbare Vergeudung von Lebenszeit bedeutet.

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Voll abgezockt (Sneak vom 18.03.2013 im Cinestar), 6.0 out of 10 based on 1 rating

Über den Author:

MartinLiebt das Kino als natürlichen Lebensraum großartiger Filme, wobei „großartig“ für ihn all das ist, was das Hirn zermartert oder das Herz zerreißt – jeweils im Guten wie im Schlechten und gern auch beides auf einmal. Schwärmt derzeit am liebsten über „Irresistible – Unwiderstehlich“, „The Hunt“ und „Violet Evergarden und das Band der Freundschaft“ – außerdem immer wieder gern über „Weitermachen Sanssouci“ und „One Cut of the Dead“.Zeige alle Artikel von Martin →

  1. Maik02.04.2013

    Wie der Text schon vermuten lässt…
    Seichte Unterhaltung, mit zur Abwechslung mal keinem Fäkalhumor. Immerhin!

    Einen Kinobesuch allerdings kaum wert.