Deutsches Hauptplakat 50 Shades Of Grey

50 Shades of Grey

Plakat

Originaltitel: Shades of Grey

Laufzeit: 125 Minuten

FSK: ab 16 Jahren

Darsteller: Jamie Dornan, Dakota Johnson, Eloise Mumford, Marcia Gay Harden, Rita Ora,

Regie: Sam Taylor- Johnson

Ab dem 18. Juni 2015 auf DVD und BD erhältlich.

 

A ls Literatur-Studentin Anastasia Steele (Dakota Johnson) den aufstrebenden Unternehmer Christian Grey (Jamie Dornan) für ihre Universitätszeitung interviewt, begegnet sie einem Mann, mit dessen arroganter und anzüglicher Art sie nicht recht umzugehen vermag. Doch den attraktiven Milliardär umhüllt eine anziehende Aura, der sich die junge Frau schon bald nicht mehr entziehen kann. Anastasia, ein unbeschriebenes Blatt in Sachen Liebe und Begehren, gibt sich der Faszination hin. Grey kostet es keine Anstrengung, die Studentin in seine Arme zu treiben. Seine einschüchternde Art löst bei Anastasia Angst und körperliche Zuneigung zugleich aus. Zwischen den beiden entwickelt sich eine Affäre, wobei der junge Mann stets die Oberhand behält. Im Laufe ihrer Liaison begegnet Anastasia den dunklen Geheimnissen des vermögenden Mannes und entdeckt an sich ungeahnte Seiten der Lust, Fesseln und Peitsche eingeschlossen.

Szenenbild 1

Zunächst muss gesagt werden, dass es unglaublich schwer ist, diesen Film objektiv zu bewerten. Sicherlich zielt jeder Film auf die  persönlichen Gefühle, Vorlieben und Geschmäcker des Zuschauers ab, aber ich glaube, bei kaum einem Film ist diese Abhängigkeit von Gefühlen und Geschmäckern größer als bei „50 Shades of Grey“. Vorab sei also gesagt: Diese Kritik wurde von einer Frau geschrieben und wird vermutlich mit der Meinung der Großzahl der männlichen Kinogänger (und sicher auch einem Teil der weiblichen Besucher) nicht übereinstimmen.

Als die Darsteller letztes Jahr veröffentlicht wurden, war die Skepsis in der Fangemeinde riesig. Wird Jamie Dornan in der Lage sein, Christian Grey so unnahbar zu verkörpern wie im Buch? Und ist Dakota Johnson wirklich die unschuldige Anastasia, die einem Millionär, der alles (und jede) haben könnte, den Kopf verdreht?

Ich persönlich muss gestehen, dass auch mich diese Zweifel gepackt hatten. Jamie Dornan war zwar in „Once upon a time“ schon als gutaussehender Huntsman (optisch) aufgefallen, aber so richtig wollte sich das Gefühl eines Christian Greys bei seinem Anblick in den Trailern nicht einstellen. Und Dakota Johnson war so gar nicht das, was ich erwartet hatte. Aber waren all diese Zweifel berechtigt? Schon nach den ersten 10 Minuten des Films wurde einem klar: Nein, die Zweifel waren nicht berechtigt.

Jamie Dornan bringt genau das rüber, was Christian Grey verkörpert: Arroganz, Reichtum, Eleganz, Einschüchterung, Sexappeal. Und von dem Sexappeal hat er wirklich mehr als genug. Dank seines durchbohrenden Blicks kann man als Zuschauerin genau nachvollziehen, weshalb Anastasia es nicht schafft, sich von ihm fernzuhalten.

Szenenbild 2

Dakota Johnson war jedoch die weitaus größere Überraschung für mich. Sie spielt die Rolle der Anastasia Steele mit so einer Leichtigkeit und Überzeugung, dass man sie einfach sofort ins Herz schließen muss und ihr zu 100% abkauft, dass sie Ana ist. Ihre Rolle wurde weitaus weniger unschuldig als in den Büchern angelegt, so bietet sie Christian nicht nur einmal die Stirn und fordert ihn heraus, was für mehrere überaus humorvolle Szenen gesorgt hat. Gerade diese Änderung des Charakters hat eine ganz neue Spannung in den Film gebracht, die auch weitaus realistischer wirkt als die Anastasia im Buch, die alles eher schüchtern hinterfragt, während im Film die taffe Ana hervortritt, dieauf Augenhöhe mit Christian ist.

Aber nicht nur jeder für sich betrachtet liefert eine gute Leistung, sondern auch im Zusammenspiel miteinander vermögen sie zu überzeugen. Die Chemie zwischen Jamie und Dakota stimmt und die Funken fliegen einem aus der Leinwand förmlich entgegen. Da kann einem auch schonmal etwas wärmer werden!

Die restlichen Darsteller sind alle durchschnittlich und fallen weder positiv noch negativ auf. Letztlich sind sie ja aber auch alle nur „Randfiguren“, zumindestens im ersten Teil noch. Man darf gespannt sein, wie sich das im zweiten Teil ändern wird, weil erst dann werden Nebencharaktere wirklich interessant und von Bedeutung.

Szenenbild 3

Ganz allgemein ist der Film humorvoller und sorgt für mehr Lacher, als erwartet. Das Thema Sex und SM wird durch Anastasias Unschuld und ihr Nichtwissen über Christians Welt enorm aufgelockert und so kann man auch mal darüber lachen, wenn Ana nicht weiß, was ein Buttplug ist. Was aber vielmehr im Vordergrund steht (und worauf sicher jetzt schon der ein oder andere Leser wartet) ist die Erotik und das Verhältnis zwischen Ana und Christian. Gerade um diesen Bereich des Films gab es vorab viele Gerüchte: Es werde eine FSK 18 und FSK 16 Version geben, es solle nur 3 Sexszenen geben, die Sexszenen machen gerade einmal ein Fünftel des Films aus usw. Fakt ist: die Sexszenen im Film wurden auf überaus ästhetische, anspechende Weise dargestellt. Hier mal eine Brust, da mal ein Arsch und maximal der Ansatz des Schambereichs. Natürlich geht es beim Sex dann auch härter daher, aber es wirkt nie zu aufdringlich oder wie in einem Porno. Der Film würde sich in seinen geschätzt 15 Minuten Sexszenen als hochwertig produzierten Softporno, der die Phantasien vieler Frauen bedienen wird, einstufen.

Desweiteren ist der Soundtrack überaus gelungen. Schon vor dem Film habe ich in diesen Mal reingeschnuppert und bei vielen Liedern hatte man, wenn man das Buch kennt, schon recht genaue Vorstellungen, zu welchen Szenen diese passen könnten. Vor allem „Love me like you do“ von Ellie Golding hat das Potential ein langanhaltender Gute-Laune-Ohrwurm zu werden.

Szenenbild 4

Die Veröffentlichung fürs Heimkino erscheint in Form von DVD und BD als 1Disc und 2Disc-Version. Die Doppeldisc-Version gibt es zusätzlich im Digibook zu kaufen. Mit einem Teaser und einem alternativen Ende, sind die Extras auf der Einzel-DVD sehr sparsam. Dafür ist die Ausstattung der BD und 2Disc-Ausgaben weit umfangreicher. Es gibt unter anderem mehrere Behind-the-Scenes Videos, den Mitschnitt einer Autogrammstunde, Bilder und Musikvideos zu sehen. Wie bei „Katakomben“, werden im Menü wieder Symbole statt Texte verwendet. Auf dem ersten Blick ist dem Nutzer nicht klar, wo er das Bonusmaterial, Untertitel oder Kapitel findet. Bild und Ton lassen keine Wünsche offen.

Fazit:
M ich hat „50 Shades of Grey“ voll und ganz angesprochen, überzeugt und zum Schmelzen gebracht. Es ist aber durchaus klar, dass bei diesem Film von vielen die entgegengesetze Meinung vertreten werden wird. Es ist eben ein Film, der die Meinungen spalten wird. Aber ist das nicht bei vielen Filmen zuvor wie z.B. Twilight auch schon so gewesen? Vollkommen subjektive 10/10 Punkten.

Extras: 8/10

 

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