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Ghost in the Shell – Arise: Border 3 + 4

Packshot

Originaltitel: Kōkaku Kidōtai Araizu

Laufzeit: 58 + 59 Minuten

FSK: ab 16 Jahren

Besetzung: Tilo Schmitz, Joachim Tennstedt, Katrin Zimmermann, Christin Marquitan

Regie: Kazuchika Kise

Im Verleih von Universum Anime.

Seit dem 27. Mai auf Silberscheibe und Blauling.

Zwei Fälle durften Motoko Kusanagi, unser aller Lieblings Cyborg-Hackerin, und ihre private, unabhängige Ermittlungstruppe ja schon lösen, zwei neue Fällen warten nun schon auf sie. In Folge drei, „Ghost Tears“, bekommt Team Kusanagi es mit den terroristischen Anhängern eines eigentlich verstorbenen feindlichen Generals (und Meisterhackers) zu tun, die äußerst rätselhafte Attentate verüben. Und als wäre das nicht schon eine ziemlich harte Nuss, stoßen sie in Folge vier, „Ghost Stands Alone“, auf einen noch mysteriöseren Gegner, der in der Lage ist, die Geister von ganzen Menschenmengen gleichzeitig zu übernehmen. Was eigentlich unmöglich sein sollte. Also, wieder mal viel zu tun für Motoko und ihre Gang!

Szenenbild 1

Beginnen wir mit „Ghost Tears“, dann haben wir’s hinter uns. Hauptproblem: Es gibt viel, viel, viel zu wenig Logikomas (wir erinnern uns, die großartig überdrehten Waffentransport-Panzer, die Folge eins in die Erträglichkeit retteten und Folge zwei zum klaren Highlight der Reihe machten). Relativ früh kristallisiert sich hier die Befürchtung heraus, dass die im letzten Review so gelobte Folge zwei der fünfteiligen Reihe wohl doch eher die Ausnahme als die Regel war. Und die Befürchtung bestätigt sich im weiteren Verlauf zunehmend: „Ghost Tears“ schaut sich zwar ganz gut weg, kommt aber leider ohne große Highlights aus. Immerhin, wir bekommen einige schöne Einblicke in die gelungene Dynamik von Team Kusanagi. Und am Ende winkt eine tatsächlich sehr, sehr interessante Information aus Motokos kriegerischer Vergangenheit.

Szenenbild 2

Also wieder ein schwacher Start, genau wie bei der erste Veröffenlichung zu „Ghost in the Shell: Arise“. Und wie bereits nach Teil eins folgt nun auch auf den schwachen Teil drei eine deutlich bessere Geschichte. Interessant, wie parallel die beiden Veröffentlichungen aufgebaut sind. Fürs Protokoll: Der Verfasser dieser Zeilen hält diese Veröffentlichungsstrategie dennoch für vollkommen unsinnig. Aber kommen wir lieber zu angenehmeren Themen.

„Ghost Stands Alone“ erzählt eine deutlich interessantere Geschichte, und das spannend, kurzweilig und mit einem befriedigendem Ende. Fast schon überraschend befriedigend, möchte man sagen, bei all den Fragen, die noch ungeklärt bleiben. Aber erstens ist die Reihe ja noch nicht auserzählt und zweitens hat das Ende, das uns präsentiert wird, einen schlicht wunderbar poetischen Beigeschmack (und einen großartigen Anklang an die letzten Zeilen von William Gibson’s „Neuromancer“), sodass man hier durchaus mal ein paar Äuglein zudrücken kann.

Szenenbild 3

Obgleich sowohl die DVD- als auch die Blu-Ray-Version einiges an Extras zu bieten haben scheinen, lagen uns wieder nur Streaming-Links für die beiden Hauptfilme vor. Schade, aber was soll’s. Nutzen wir die verbleibende Zeit doch lieber für einen zähneknirschenden Blick in die Zukunft: Eine Folge der OVA-Reihe fehlt nun ja noch, mit Namen „Pyrophoric Cult“, und natürlich lassen die kleinen Schlingel von Universum Anime es sich nicht nehmen, diesen Fünfundvierzigminüter Ende Juli als Einzelveröffentlichung herauszubringen (voraussichtlich zu einem vergleichbaren Preis wie die Doppelfolgen-Veröffentlichungen, aber das versteht sich ja fast von selbst). Oh Mann, was für ein teurer Spaß. Hätte es wirklich derart weh getan, die fünf Teile in einer einzigen Box rauszubringen? Das alles hätte doch bestimmt locker auf zwei Disks gepasst. Das hingegen ist reichlich albern.

Dazu kommte ja außerdem noch, dass sich aus den vorliegenden vier Folgen ein Trend in Richtung „Die ungeraden Episoden sind zu meiden“ herauskristallisiert, sodass man den Erwerb der letzten Box vielleicht noch einmal überdenken sollte. Andererseits, vielleicht sollten wir doch lieber erstmal abwarten und den letzten Teil nicht so rasch vorab in den Wind schießen.

Szenenbild 4
Fazit:
Doch, auch die zweite Veröffentlichung zu „Ghost in the Shell: Arise“ macht durchaus noch Spaß, was vor allem Folge vier, „Ghost Stands Alone“ zu verdanken ist. Folge drei hingegen ist eher Füllmaterial. Eigentlich schade dass, wenn sie die Reihe schon splitten mussten, Universum Anime nicht jeweils die Folgen eins und drei sowie die Folgen zwei und vier zusammen veröffentlicht haben, dann könnten wir hier nun eine weitaus klarer umgrenzte Kaufempfehlung aussprechen. Na egal – kommen wir lieber zum neuen Zwischenstand: Für „Ghost Tears“ kommen 6 Punkte dazu, „Ghost Stands Alone“ bringt 7 Punkte; für alle bis dato vier Folgen bleiben wir damit bei 6/10 Punkten. Mal sehen, ob die letzte Folge da noch was reißen kann.
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Über den Author:

MartinLiebt das Kino als natürlichen Lebensraum großartiger Filme, wobei „großartig“ für ihn all das ist, was das Hirn zermartert oder das Herz zerreißt – jeweils im Guten wie im Schlechten und gern auch beides auf einmal. Schwärmt derzeit am liebsten über „Irresistible – Unwiderstehlich“, „The Hunt“ und „Violet Evergarden und das Band der Freundschaft“ – außerdem immer wieder gern über „Weitermachen Sanssouci“ und „One Cut of the Dead“.Zeige alle Artikel von Martin →