Magic Mike XXL Hauptplakat

Magic Mike XXL

Plakat

Originaltitel: Magic Mike XXL

Laufzeit: 115 Minuten

FSK: ab 12 Jahren

Darsteller: Channing Tatum, Matt Bomer, Joe Manganiello, Adam Rodriguez, Kevin Nash, Jada Pinkett Smith, Elizabeth Banks, Amber Heard

Regie: Gregory Jacobs

Ab dem 23. Juli in den Lichtspielhäusern.

 

N achdem Mike (Channing Tatum), Star der „Cock Rocking Kings Of Tampa“, vor drei Jahren seine Stripperkarriere beendete, wollen auch seine Kollegen das Handtuch werfen: Ken (Matt Bomer), Big Dick Richie (Joe Manganiello), Tarzan (Kevin Nash), Tito (Adam Rodriguez) und Tobias (Gabriel Iglesias). Für ihren Abschied vom Showbusiness haben sie sich etwas ganz Besonderes überlegt. Sie wollen ihre angestammte Bühne in Tampa verlassen und mit einem phänomenalen Auftritt in Myrtle Beach ihre letzte Vorstellung geben. Dabei darf auch der legendäre Magic Mike nicht fehlen, er soll als Headliner ein weiteres Mal ins Rampenlicht treten. Zusammen mit Mike begeben sich die Tänzer auf den Weg zu ihrer finalen Show.

Szenenbild 1

Nachdem unsere Kritik zum ersten „Magic Mike“ von einem Mann verfasst wurde, wird der zweite Teil nun von einer Frau „auseinandergenommen“, wobei es sicher zu einer unterschiedlichen Schwerpunktsetzung bei der Bewertung kommt. Denn, sind wir mal ehrlich: „Magic Mike XXL“ ist ein Film, der sich vorwiegend an das weibliche Publikum richtet.

Der erste Teil hat mich, ähnlich wie es bei Martin der Fall war, nicht richtig überzeugt. Die Story war mehr als dürftig, und so waren es hauptsächlich die Strip-/ Tanzszenen, die mich davon überzeugen konnten, den Film auch ein zweites oder drittes Mal zu gucken. „Neuer Film, neues Glück“ dachte ich mir, als ich den Kinosaal betreten habe und war gespannt, was man beim zweiten Teil geboten bekommt.

Szenenbild 2

Nach nichtmal einer Viertelstunde war klar: Die Story wird nicht besser. Der Film plätschert so vor sich hin, während die Stripper – ach nein, Entertainer, wie sie sich selbst ja nennen – vermeintlich tiefgründige Gespräche über ihr Leben führen.

Sowohl handwerklich als auch storymäßig kann der Film eher weniger überzeugen. Man muss „Magic Mike XXL“ zu Gute halten, dass sich immerhin gegen den ekelhaften Geldfilter des ersten Teils entschieden wurde, aber dennoch waren die Kameraeinstellungen in vielen Dialogen sehr störend.

Zudem ist die Story, wie oben schon angedeutet, das absolute Problem des Films. Der Trailer hat einem immer suggeriert, es würde um die Stripper Convention gehen, wo die Jungs ihren letzten großen Auftritt haben werden. Aber: Fehlanzeige! Geschätzt 3/4 des Films befässt sich nur mit dem Weg der Gruppe zu der Convention und was sich auf dem Weg dorthin ereignet (oder eben auch nicht ereignet, denn so viel ist das nicht). Hier hatte man einfach etwas ganz anderes erwartet.

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Kommen wir nun zu den Stripszenen. Wie schon beim Vorgänger, bilden die Stripszenen das einzige Highlight des Films, bei denen man dann mal aus seiner Trance der Langeweile erwacht und gebannt auf die Leinwand schaut. Wo im ersten Teil nur ein bisschen getanzt und mal ein halbnackter Hintern gezeigt wurde, geht es hier nun schon etwas mehr zu Sache. Meine Begleitung hat -zurecht- festgestellt, dass manche Szenen anzüglicher waren als so manch eine Szene in „50 Shades of Grey“. Nein, man sieht keine Brüste oder männlichen Geschlechtsteile, aber wenn Mike seinen Intimbereich obszön über dem Gesicht einer Frau bewegt, dann ist das Ganze doch schon ganz schön anzüglich und bringt auch schonmal einen ganzen Saal voller Ladies zum kichern und aufstöhnen. Fraglich ist, wie man hier eine FSK 12 durchbekommen konnte. Viel Spaß liebe Eltern, wenn ihr diese ganzen Szenen euerm 6-jährigen Kind erklären wollt!

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Schauspielerisch hat sich kaum was verändert. In „Magic Mike XXL“ kommen all die Stripperkollegen von Mike, die im ersten Teil noch im Hintergrund waren, auch zu Wort und dürfen mal was sagen. Ob das jedoch die richtige Entscheidung war, ist fraglich. Gerade Matt Bomer als Ken und Adam Rodriguez als Tito waren mir sehr schnell Leid und bei letzterem habe ich mir sehr oft gewünscht, er würde doch endlich einen Friseur aufsuchen und seine furchtbare Frisur, wenn man es denn so nennen darf, entfernen lassen.

Der einzige, bei dem die zusätzliche Sprechzeit nicht so sehr negativ aufgefallen ist, ist Joe Manganiello als Big Dick Richie. Sein Charakter hat für viele witzige Szenen gesorgt und den Saal mehrfach zum lauthals lachen gebracht. Die Highlighszene stellt hierbei wohl seine Tanzeinlage in einer Tankstelle dar, die im Trailer ja schon angedeutet war.

Channing Tatum beweist wieder einmal, dass es ein begnadeter Tänzer ist. Mehr aber auch nicht. Schauspielerisch ist das ganze wie immer durchschnitt und seine Rolle ist diesmal tatsächlich eher zurückhaltend und man erfährt kaum was neues über Mike. Schade, denn schließlich heißt der Film „Magic Mike“.

Ein Glück hat zudem Cody Horn in dieser Fortsetzung keine Rolle mehr erhalten. „Ersetzt“ wird sie durch Amber Heard, die ihren Job wenigstens ein kleines bisschen besser macht und die einem in ihren wenigen Minuten Leinwandzeit als neue Bekanntschaft von Mike gelinde gesagt herzlich egal ist.

Am negativsten ist mir im ganzen Film aber Jada Pinkett Smith aufgefallen. Da Matthew McCoughnahey seine Rolle als Dallas nicht wieder aufgenommen hat, brauchte man einen neuen Host für die Gruppe und hier kommt Pinkett Smith ins Spiel. Leider war ihre Darbietung vollkommen overacted und ihr emazipatorisches Gerede darüber, dass wir Frauen ja alle Queens sind, ging dann selbst mir als Frau ganz schnell auf die Nerven.

Szenenbild 5

Fazit:
D en Herren der Schöpfung kann ich nur raten: Wenn ihr nicht zufällig vor habt, der nächste Channing Tatum zu werden, lasst eure Freundin den Film mit ihren Mädels gucken! Mir würde wirklich kein nennenswerter Grund einfallen, der einen Mann in diesen Film bewegen könnte. All ihr Mädels da draußen, die sich gern mal halbnackte Männer angucken und nicht allzu viel Story erwarten: Schnappt euch eure besten Freundinnen, kauft euch die ein oder andere Flasche Sekt und nix wie ab ins nächste Kino! 4/10 Punkten.

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