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Rubinrot

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Originaltitel: Rubinrot

Laufzeit: 121 Minuten

FSK: ab 12 Jahren

Darsteller: Maria Ehrich, Jannis Niewöhner, Laura Berlin, Veronica Ferres, Uwe Kockisch, Katharina Thalbach, Gottfried John, Kostja Ullman

Regie: Felix Fuchssteiner

Ab dem 14. März in den Lichtspielhäusern.

 

Gwendolyn Shepherd (Maria Ehrich) scheint ein ganz normales sechzehnjähriges Mädchen zu sein – wäre da nicht ihre Familie, die viele Geheimnisse birgt. Diese ranken sich um ein Zeitreise-Gen, das in der Familie vererbt wird. Die Familie ist sich sicher, dass Gwendolyns Cousine Charlotte (Laura Berlin) Trägerin dieses Gens ist, und so wird alles daran gesetzt, sie auf diese Aufgabe vorzubereiten. Bis sich Gwendolyn eines Tages urplötzlich im London um die Jahrhundertwende wiederfindet und ihr klar wird, dass sie diejenige mit dem Zeitreise-Gen ist. Von nun an muss sie mit Charlottes arrogantem Freund Gideon de Villiers (Jannis Niewöhner) zusammenarbeiten, um die Geheimnisse ihrer Familie zu erkunden.

Szenenbild 1

Das Rezept eines jeden Jugendbuches ist doch das gleiche: man nehme eine magisch angehauchte Eigenschaft des oder der Hauptcharaktere (in diesem Fall die Fähigkeit zur Zeitreise), man würze dies mit einer klassischen Sie-wollen-sich-erst-nicht-und-merken-dann-dass-sie-sich-doch-ziemlich-gern-mögen– Liebesgeschichte und füge noch einen bösen Gegenspieler ein. Fertig ist das perfekte Jugendbuch. Simpel, aber es funktioniert. So auch bei „Rubinrot“. Der  Erzählfluss stimmt und man fiebert mit den Figuren mit. Ja, ich gebe zu, dass ich mich in der ein oder anderen Szene ein kleines bisschen wieder wie ein 16-jähriger Teenager gefühlt habe. Aber gerade das ist auch das Publikum, auf das der Film abzielt: Teenager. Hier und da wird über Jungs getuschelt, Mutmaßungen über den Beziehungsstatus von Mitschülerinnen angestellt und „Oh mein Gott, er hat sie angefasst!!!“ darf  auch nicht fehlen. Solche Szenen sind für Kinogänger über 20 dann doch etwas befremdlich, und selbst der Teenager in mir springt auf solche Szenen nicht mehr so richtig an.
Vielleicht erklärt sich auch die popmusiklastige Liederauswahl, wenn man das Durchschnittsalter der beabsichtigen Zuschauer betrachtet. Trotzdem fand ich die Lieder in nahezu allen Szenen unangebracht und unpassend, hingegen die instrumentalen Stücke haben die Stimmung des Films sehr schön wiedergegeben.

Szenenbild 2

Positiv hervorzuheben sind allen voran Set und Ausstattung des Films. Die Geschichte des Films spielt in London, und so wurde ein Teil der Szenen auch vor Ort in London gedreht. Die restlichen Szenen entstanden vor allem in Thüringen, Nordrhein-Westfalen und Bayern. Der Verzicht auf Studioaufnahmen verleiht dem Film eine schöne Authentizität, wodurch er sich von anderen deutschen Produktion klar unterscheidet und abhebt.
In mancher Hinsicht wurde für meinen Geschmack aber doch zu sehr versucht, darauf zu achten, dass der Film in England spielt. So wurden selbst SMS oder die Schulnotizen der Charaktere auf Englisch verfasst. Dies ist zwar lobenswert und man kann dem Regisseur nicht vorwerfen, er hätte den Handlungsort der Geschichte nicht beachtet, aber dennoch erschien es mir dies etwas befremdlich. Es bleibt nichtsdestotrotz ein deutscher Film. Klar ist dies aber von Vorteil, um den Film auch international zu vermarkten. Zwinker, zwinker.

Szenenbild 3

Von den Darstellern war ich positiv überrascht. Von deutschen Produktionen, in denen  Jungschauspieler eine Hauptrolle spielen, ist man bislang eher mittelmäßiges gewohnt, was bei „Rubinrot“ zumindest bei den größeren Rollen nicht der Fall ist. Vor allem die beiden Hauptdarsteller Maria Ehrich und Jannis Niewöhner haben mich überzeugen können. Zwischen den beiden bestand während des gesamten Films eine schöne Chemie, sodass sowohl die Abneigung der beiden zueinander als auch der Wandel zur Zuneigung glaubhaft waren. Besonders Jannis Niewöhner ist in seiner Rolle komplett aufgegangen und hat sowohl die  Coolness als auch die Arroganz, die Gideon vereinigt, perfekt rübergebracht.
Der restliche Cast besteht aus mehr oder weniger bekannten deutschen Schauspielern wie Josephine Preuß oder Kostja Ullman. Und selbstverständlich darf auch Veronica Ferres mal wieder nicht fehlen, die die gleiche Leistung wie in jedem ihrer Filme erbringt. Mich persönlich konnte Frau Ferres (immer noch) nicht überzeugen.

Szenenbild 4

Fazit:
„R ubinrot“ ist seit langem mal wieder ein deutscher Film, der mich gut unterhalten hat und der es sogar geschafft hat, dass ich mich ein wenig auf die (hoffentlich) kommenden Fortsetzungen freue. 7/10 Punkten.

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