Das deutsche Kinoposter zu 'The Hateful Eight'. (Copyright: The Weinstein Company, Photo: Andrew Cooper (SMPSP), 2015)

The Hateful Eight

Plakat

Originaltitel: The Hateful Eight

Laufzeit:  187 Minuten

FSK: 16

Besetzung: Samuel L. Jackson, Kurt Russell, Jennifer Jason Leigh

Regie: Quentin Tarantino

Verleih Deutschland: Universum Film Deutschland

Ab dem 28. Januar 2016 im Kino.

Major Marquis Warren sitzt in den verschneiden Bergen Wyomings fest. Zu seinem Glück wird er von John Ruth und seiner Gefangenen Daisy Domergue aufgelesen. Als sich die Wolken verfinstern und ein Sturm aufzieht, flüchten sie in eine Berghütte. In dieser Nacht sollen sich noch fünf weitere Menschen in die Hütte flüchten. Alle schleppen einen Sack dunkle Geheimnisse und Hass mit sich. In dieser Nacht werden sie ihn entleeren.

Nachdem Quentin Tarantino zuletzt 2012 mit „Django Unchained“ einen Ausflug in den Wilden Westen machte, bleibt er mit „The Hateful Eight“ gleich dort. Die Story beschäftigt sich wieder mit Hass zwischen Menschen, Vorurteilen und Rassismus. Diesmal schränkt er das Set stark ein. Im ersten Teil des Films beschreibt er wie Warren, Ruth und Domergue zu der Hütte gelangen. Hier kann die Kameratechnik ihre ganze Kraft ausspielen. Tarantino hat den Film auf 70 mm Film in 2,76:1 drehen lassen. Das Verhältnis erlaubt großartige Breitbildaufnahmen der Berglandschaft. Leider können nur wenige Kinos den Film auf die angedachte Weise zeigen. Alle Anderen greifen zu der normalen Variante und quetschen das Bild mit schwarzen Balken zusammen. Ein weiteres Problem der Breitbildvariante zeigt sich im zweiten Teil des Films. Dieser spielt fast vollständig, über zwei Stunden, in der Berghütte. Durch das Format wirkt die kleine Hütte wie der Ballsaal eines Palasts. Die konfliktfördernde Nähe der Protagonisten wird so nicht deutlich.

Szenenbild 1

Wie nicht anders zu erwarten, sind Tarantinos Dialoge scharf. Wörter und Sätze schlagen, verletzen und referenzieren. Außerdem haben Fans mit Red Apple-Zigaretten und anderen für Tarantino üblichen Verweisen, ihren Spaß. Außerdem bieten die Dialoge viele Ansätze für diverse Trinkspiele. Der Cast spielt insgesamt sehr gut. Jennifer Jason Leigh sticht heraus und wird mit einer Oscar-Nominierung als Beste Nebendarstellerin belohnt. Untermalt wird das Werk von Ennio Morricone bemerkenswerten Score. All das kann aber nicht über die dünne Story hinweg täuschen. Mit 187 Minuten bzw. 167 Minuten wird viel zu wenig Inhalt für zu viel Film geboten. Nicht beinharte Fans von Tarantino werden nach der Ankunft in der Hütte bis zum Showdown öfters Probleme haben nicht kurz einzunicken.

Wie oben angedeutet, wird „The Hateful Eight“ in zwei Versionen gezeigt. Die Roadshow-Variante mit 70 mm Ultra Panavision, 2,76:1 und zusätzlichen 20 Minuten, wird aus technischen Gründen in nur wenigen Städten zu sehen sein. In Deutschland sind es der Zoo Palast Berlin, Lichtburg Essen, Schauburg Karlsruhe und das Savoy Hamburg. Cineasten sollten sich diese Version auf keinen Fall entgehen lassen. Normale Zuschauer werden auch mit der normalen Version glücklich.

Fazit:

„The Hateful Eight“ ist ein guter Western mit eindeutiger Handschrift von Quentin Tarantino und bemerkenswerter Technik. Der Score ist wunderschön und die Dialoge machen Spaß. Die unterhaltsame, aber auch zähe Story bietet für drei Stunden Spielzeit zu wenig Spannung.

7/10

Links: http://thehateful8.de

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JensLiebt Filme und sammelt Trailer. Wenn er keine Filme schaut, schreibt er Kritiken oder treibt den technischen Fortschritt voran.Zeige alle Artikel von Jens →