Das Leben Ist Nichts Für Feiglinge Plakat

Das Leben ist nichts für Feiglinge (Sneak vom 15.04.2013 im Cinestar)

Plakat

Laufzeit: ca. 97 Minuten

FSK: ab 12 Jahren

Darsteller: Wotan Wilke Möhring, Helen Woigk, Christine Schorn, Frederick Lau, Rosalie Thomass

Regie: André Erkau

Ab dem 18. April in den Lichtspielhäusern.

 

 

Familie Färber ist derzeit etwas derbe vom Schicksal gebeutelt: Das fängt damit an, dass Mama Färber an einem jener Unfälle stirbt, die man ansonsten nur in semikomischen Auflistungen findet. Und dann erfährt Oma Gerlinde (Christine Schorn) auch noch, dass sie Krebs hat. Aber der Reihe nach: Denn erstmal müssen Papa Markus (Wotan Wilke Möhring) und Töchterlein Kim (Helen Woigk) mit dem Verlust der nahestmöglich-stehenden Person fertig werden. Und zwar jeder für sich. Was im Falle von Kim bedeutet, dass sie schließlich mit Alex (Frederick Lau), dem netten Rebell von Nebenan, nach Dänemark ausbüxt. Was letzlich Anlass für einen eher exaltierten Familienausflug gibt.

Szenenbild 1

Leicht gestaltet sich der Einstieg in „Das Leben ist nichts für Feiglinge“ nicht wirklich. Denn gerade Figuren wie Goth-Mädel Kim und Muster-Rebell aus gutem Hause Alex scheinen ihre Existenz einem besonders tiefen Griff in die Klischee-Kiste zu verdanken. Und aus Hauptfigur Markus wird man auch eine halbe Ewigkeit nicht schlau. Was ja durchaus Sinn ergibt, immerhin ist sein Leben komplett aus der Spur geraten, und der eine oder andere Ausbruch, den Wotan Wilke Möhring hier spielen darf, gelingt auch beeindruckend gut. Doch wenn er danach dann wieder etwas arg treudoof umherschaut, dann spürt man schon, wie sich der eigene Blick Richtung Armbanduhr verflüchtigen möchte. Doch keine Angst, werter Leser, es gibt mehr als genug hübsche Ideen in „Das Leben ist nichts für Feiglinge“, die einem die Gedanken an potentiell vergeudete Lebenszeit sehr schnell wieder verfliegen lassen.

Szenenbild 2

Zum Beispiel Christine Schorn als Oma Färber. Die weiß tatsächlich sofort zu begeistern und kann ihrem Krebs-Nebenplot das eine oder andere Highlight abgewinnen. Genau wie Rosalie Thomass, die ihre Rolle schauspielbegeisterte Pflegerin zwar sehr, sehr konventionell, aber dafür zum Knutschen süß angelegt hat. Über Herrn Möhring sprachen wir ja schon, und auch die Leistungen von Helen Woigk und Frederick Lau sind stets mindestens im oberen Mittelfeld anzusiedeln.

Dazu kommt eine Inszenierung ohne Fehl und Tadel, mit schön eingefangenen Bildern und stimmiger Musik. Außerdem bekommen wir hier gegen Ende einen Autostunt präsentiert, der so großartig passend und schlichtweg geil inszeniert ist, dass einem erst etliche Herzschläge später auffallen dürfte, wie abstrus das Gesehene eigentlich gerade war. Was an sich schon den Kinobesuch lohnen könnte.

Szenenbild 3

Fazit:
Das mit der Authentizität gelingt in „Das Leben ist nichts für Feiglinge“ nicht ganz so überragend wie in „Heute bin ich blond“, doch auch hier erwartet den Zuschauer letztlich eine schön herzenswarme und grundpositive Geschichte mit immerhin stets mindestens solide bleibendem Schauspiel. 7/10 Punkte.

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Über den Author:

MartinLiebt das Kino als natürlichen Lebensraum großartiger Filme, wobei „großartig“ für ihn all das ist, was das Hirn zermartert oder das Herz zerreißt – jeweils im Guten wie im Schlechten und gern auch beides auf einmal. Schwärmt derzeit am liebsten über „Irresistible – Unwiderstehlich“, „The Hunt“ und „Violet Evergarden und das Band der Freundschaft“ – außerdem immer wieder gern über „Weitermachen Sanssouci“ und „One Cut of the Dead“.Zeige alle Artikel von Martin →