Die Unfassbaren – Now You See Me (OV-Sneak vom 01.07.2013 im Cinestar und Sneak vom 05.07.2013 im Cineplex)


Originaltitel: Now You See Me
Laufzeit: 116 Minuten
FSK: ab 12 Jahren
Darsteller: Jesse Eisenberg, Isla Fisher, Woody Harrelson, Dave Franco, Mark Ruffalo, Mélanie Laurent, Michael Caine, Morgan Freeman
Regie: Louis Leterrier
Seit dem 11. Juli in den Lichtspielhäusern.
Sie sind die „Vier Reiter“ : Die Bühnenmagier J. Daniel Atlas (Jesse Eisenberg) und Henley Reeves (Isla Fisher), der Mentalist Merritt McKinney (Woody Harrelson) und schließlich der aufstrebende Straßenkünstler Jack Wilder (Dave Franco – ja, das ist der kleine Bruder von James Franco). Gesponsert vom millionenschweren Großunternehmer Arthur Tressler (Michael Caine) liefern sie eine wahnsinnig spektakuläre Bühnenshow in Las Vegas ab. Und räumen dabei glatt weg eine Pariser Bank aus. Und das war erst Show Nummer eins. Zwei weitere sollen folgen, und für so manchen werden diese Reiter dabei den Untergang bringen. Denn all das scheint seit langer Zeit und von langer Hand geplant.
Vor allem aber bedeuten diese vier höllische Kopfscherzen für FBI-Agent Dylan Rhodes. Der darf sich nämlich nicht nur mit diesen vier ihm ständig etliche Nasen voraus seienden Tricksern rumplagen, sondern gleich auch noch mit Alma Dray (Mélanie Laurent), eine ihm von Interpol zwangsweise zur Seite gestellte Kollegin, sowie mit Thaddeus Bradley (Morgan Freeman), der sein Geld damit verdient, die Tricks anderer Magier bloßzustellen. Und der bei der ganzen Sache irgendwie seine ganz eigenen Interessen zu verfolgen scheint. Oder nicht? Oder doch? Oder was?
Sagen wir es doch gleich frei heraus: Ja, „Die Unfassbaren“ ist spitzenmäßige Unterhaltung und ja, Leterrier hat eindrucksvoll gezeigt, dass er doch mehr kann, als Geld für Effekte zu verpulvern. Er präsentiert uns seine Geschichte als einen großartig fließend inszenierten Rausch, bei dem keine Sekunde Langeweile aufzukommen droht.
Das liegt natürlich zu einem nicht geringen Teil an der gut konstruierten Handlung, die uns ganz im Geiste von „Prestige“ dem Wesen der Magie näherbringen möchte, ab und an sogar mit angenehm nachdenklichen Zwischentönen, dabei aber wie schon „Ocean‘s Eleven“ auch immer wieder mit hübschen Wendungen daherkommt und einen nie zu lange an einem Ort verharren lässt.
Hauptsächlich verdanken wir den riesigen Spaß aber dem wundervoll ausgewählten Ensemble des Films. Seien es die Darsteller der vier Magier, die eine so tolle Chemie zueinander haben, dass jeder Dialog zu einem Feuerwerk wird, seien es die beiden „Altmeister“ Caine und Freeman, die ihre Rollen mit Charisma und Spielfreude meistern, oder sei es Mark Ruffalo, der mit seiner Figur über weite Strecken des Filmes das Zentrum unserer Aufmerksamkeit ist und das vorbildlich durchhält – jeder einzelne von ihnen macht „Die Unfassbaren“ ein bisschen mehr zum Genuss.
Natürlich gibt es auch Schattenseiten, vor allem bei den Tricks selbst. Die sind nämlich ganz vereinzelt mit sehr, sehr offensichtlichen Computertricks versalzen, eine Unart, die schon Neil Burgers „The Illusionist“ über weite Strecken unerträglich gemacht hat. Und auch ansonsten holpert die Inszenierung ab und an dann doch ein bisschen, sodass nicht jede Idee zündet. Und ja, auch das Ende könnte Geschmackssache sein.
Aber was soll’s, „Die Unfassbaren“ ist so herrlich rasant erzählt, stimmungsvoll musikalisch untermalt und dabei locker-flockig in Szene gesetzt, dass man schon nach einigen Sekunden auch diese Patzer wieder verziehen hat. Und dann am Ende erkennen kann, dass so ein wenig gut gemachte Augenwischerei – sei sie nun aus Las Vegas oder Hollywood – auch mal richtig schön sein kann.
Nachdem dann der letzte Vorhang fiel und die letzte Karte gezogen wurde, entpuppt sich „Die Unfassbaren“ als der vielleicht unterhaltsamste Film dieses Sommers. Die Kombination aus Mystery-Film und Heist-Movie ging voll auf und konnte ganze 8/10 Punkte einheimsen. Chapeau, Monsieur Leterrier, und bitte, bitte weiter so!
Den letzten Satz vor dem Abspann finde ich gelungen. (Will hier nicht Spoilern.)
Ja, der letzte Satz ist toll. Isla Fisher hat mich positiv überrascht. Mag sie eigentlich nicht so.