Einmal Ist Keinmal Hauptplakat

Einmal ist keinmal (Sneak vom 16.04.2012)

Plakat

Originaltitel: One for the Money

Laufzeit: 91 Minuten

FSK: ab 12 Jahren

Hauptdarsteller: Katherine Heigl, Jason O’Mara, Daniel Sunjata, John Leguizamo, Sherri Shepherd, Debbie Reynolds

Regie: Julie Anne Robinson

Seit dem 19. April in den Lichtspielhäusern.

 

Das Leben einer emanzipierten Frau in New Jersey ist nicht leicht. Erst recht, wenn man derzeit arbeitslos ist. Und die ehemalige Unterwäsche-Verkaufsdame Stephanie Plum (Katherine Heigl) leidet dementsprechend auch an chronischer Geldnot. Da wirkt dann selbst ein Job als Kautionsermittlerin in der Agentur des merkwürdigen Cousins Vinnie (Patrick Fischler) verlockend. Richtig verlockend wird das Ganze dann jedoch, als Stephanie merkt, dass man bei Ablieferung des Flüchtigen zehn Prozent der Kaution als Provision bekommt – und das einer der offenen Fälle mit 500.000 Dollar belegt ist (für Rechenfaule: Das sind 50.000 tote Präsidenten Belohnung). Unwiderstehlich wird der Fall für unsere Hauptfigur aber durch den Umstand, dass der zu Fangende nicht irgendein dahergelaufener Kleinkrimineller ist, sondern Joe Morelli (Jason O’Mara), ein Ex-Cop unter Mordverdacht – und der Mann, der Stephanie damals die Unschuld raubte, ohne sie danach nochmal anzurufen. Das Schwein!

Szenenbild 1

Hm. Fühlt sich sonst noch jemand an „Der Kautions-Cop“ erinnert? Egal. Weitaus faszinierender ist, dass die deutsche Lokalisierung auch bei diesem Film wieder ihre deutliche Tendenz offenbart, romantische Komödien mit Titeln auszustatten, die noch nichtssagender sind als die Originale. Man könnte fast Absicht dahinter vermuten, eventuell eine subtile Art, Kritik zu üben.

Allerdings entpuppt sich diese Hypothese schon nach kurzer Recherche als zumindest für diesen Film unhaltbar, denn der Titel wurde dieses Mal schon von der anderen großen Quelle für sehr freie Übersetzungen entstellt – selbstverständlich ist hier vom Verlagswesen die Rede. Denn die Abenteuer von Stephanie Plum sind eine äußerst erfolgreiche Chick-lit-Krimireihe aus der Feder der Amerikanerin Janet Evanovich. Die wiederum gibt jedem Band die passende Zahl in den Titel, also von „One for the Money“ bis hin zu „Explovise Eighteen“, der aktuellen Nummer. Der deutsche Goldmann-Verlag gab dies übrigens schon nah dem fünften Roman auf und lies die Titel dann einfach irgendwie übersetzten.

Szenenbild 2

Nun aber endlich zum Film. Viel zu kritisieren gibt es hier eigentlich nicht, denn wie alle anderen Filme dieser Art ist auch „Einmal ist keinmal“ derartig massentauglich glattgelutscht worden, dass sich nirgendwo echte Angriffsfläche bietet. Dafür wird das Filmchen aber auch nicht lange im Gedächtnis bleiben, denn die Handlung plätschert wie gewohnt von einer Szene in die nächste, ohne dass sich wirklich Spannung einstellen will. Dazu kommt eine wie immer äußerst hübsch anzusehende Katherine Heigl – diesmal mit ungewohnt brünetter Mähne, weshalb der Autor dieser Zeilen die Gelegenheit nutzen möchte, um kurz eine Lanze für das fast vergessene Kunsthandwerk des Perückenmachens zu brechen. Nur mit dem Schauspiel hat es unsere Hauptdarstellerin im vorliegenden Film nicht so, und so bleiben ihre körperlichen Attribute auch deutlich im Vordergrund. Ähnlich ergeht es eigentlich auch allen anderen Darstellern, denn bei all den eher einfach gehaltenen Figuren sind nicht wirklich überragende Leistungen erfordert. Da fällt dann aber auch keiner negativ auf.

Ebenfalls praktisch ist der enorm brav gehaltene Humor dieses Komödchens, durch den zwar kaum eine Pointe richtig zündet, dank dem sich aber auch keine größeren Niveaulosigkeiten einschleichen konnten. Ansonsten ist der Film routiniert inszeniert, macht an ein Paar Stellen ein bisschen Spaß und ist an kaum einer Stelle wirklich unerträglich. Man dürfte ihn nur wie schon erwähnt schon nach kurzer Zeit wieder aus dem Gedächtnis getilgt haben. Allerdings auch, ohne dies wirklich bereuen zu müssen.

Szenenbild 3

„Einmal ist keinmal“ ist kein mieser Film, er ist nur nur belanglos. Fans von Stephanie Plum dürften trotzdem ihren Spaß haben und auch Anhänger von Ms. Heigl dürfen getrost zugreifen. Alle anderen laufen halt Gefahr, sich ab und an etwas zu langweilen. Doch wirklicher Ärger kommt darüber nicht auf. Dafür ist das Ganze schlicht zu harmlos. 5/10 komplett durchschnittliche Punkte hat er sich jedenfalls verdient.

 

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Über den Author:

MartinLiebt das Kino als natürlichen Lebensraum großartiger Filme, wobei „großartig“ für ihn all das ist, was das Hirn zermartert oder das Herz zerreißt – jeweils im Guten wie im Schlechten und gern auch beides auf einmal. Schwärmt derzeit am liebsten über „Irresistible – Unwiderstehlich“, „The Hunt“ und „Violet Evergarden und das Band der Freundschaft“ – außerdem immer wieder gern über „Weitermachen Sanssouci“ und „One Cut of the Dead“.Zeige alle Artikel von Martin →