Hasta La Vista Hauptplakat

Hasta la Vista (Sneak vom 11.06.2012)

Plakat

Originaltitel: Hasta la Vista

Laufzeit: 115 Minuten

FSK: ab 12 Jahren

Hauptdarsteller: Robrecht Vanden Thoren, Gilles de Schryver, Tom Audenaert, Isabelle de Hertogh

Regie: Geoffrey Enthoven

Ab dem 12. Juli in den Lichtspielhäusern.

 

Unsere Geschichte beginnt im beschaulichen Belgien. Hier treffen wir den krebskranken und von der Hüfte abwärts gelähmten Lars (Gilles de Schryver), den fast vollständig gelähmten Philip (Robrecht Vanden Thoren) und den so gut wie blinden Jozef (Tom Audenaert). Die drei Herren verbindet nicht nur Interesse für edle Weine, sondern auch eine gewisse Lust auf den weiblichen Körper, welcher allerdings aufgrund der jeweiligen körperlichen Verfassung noch nicht nachgbegeangen werden konnte. Ein Umstand, der sich nun ändern soll, denn ein spanisches Bordell namens „El Cielo“ verspricht himmlische Abhilfe für diese ganz spezielle Klientel. Nun muss man nur noch die Eltern überzeugen und eine behindertengerechte Fahrt durch halb Europa organisiseren. Punkt eins ist mit etwas Geflunker erledigt und für Punkt zwei gibt es Claude (Isabelle de Hertogh), von den Jungs liebevoll „Mammuth“ genannt, eine stämmige und mit allen Wassern gewaschene Pflegekraft. Doch Eile ist geboten, denn mittlerweile riechen die Eltern den Braten – und außerdem verschlechtert sich Lars‘ Zustand zusehends…

Szenenbild 1

Dank „Ziemlich beste Freunde“ sind französische Komödien gerade ziemlich hoch im Kurs, vor allem, wenn sie Behinderte beinhalten. Ja, ja – „Hasta la Vista“ ist natürlich keine französische Komödie, sondern eine belgische, und die Proteste von Seiten der Belgier, vom Autor dieser Zeilen einfach mit ihren fröscheverzehrenden Nachbarn in einen Topf geworfen zu werden, sind durchaus berechtigt, doch nichtsdestotrotz hat der vorliegende Film gute Chancen, ein bisschen auf der „Freunde“-Welle mitzureiten. Immerhin gibt es sogar drei Behinderte statt nur eines einzigen. Haha!

Szenenbild 2

Doch nehmen wir den Zynismus lieber wieder zurück, denn er ist hier zur Abwechslung mal ganz und gar nicht angebracht: Die drei Hauptfiguren erweisen sich insgesamt als liebevoll gezeichnet und angenehm ernst genommen. Einzig Jozef ist etwas sehr langweilig geraten, vor allem da seine Probleme weniger auf seiner Blindheit denn auf seiner furchtbar klischeeträchtig unselbstständigen Persönlichkeit basieren. Hier hätte man eine viel glaubwürdigere Figur erschaffen können, doch wenigstens stört er nicht übermäßig. Darstellerisch sind sämtliche Leistungen spitze, vor allem Robrecht Vanden Thoren verdient hier vollsten Respekt, da er die Gebrechen seines Philip so überzeugend darstellt, dass man sich den Film über nicht hundertprozentig sicher sein kann, ob der Darsteller nicht wirklich gelähmt ist. Bravo!

Die Handlung selbst ist ein locker-flockig erzähltes Roadmovie mit ein paar eingestreuten ernsteren Szenen. Unterhaltsam auf jeden Fall, aber leider nicht wirklich bewegend. Was gerade gegen Ende etwas schade ist – hätte der Film hier etwas mehr aufdrehen können, hätte er vielleicht sogar bleibenden Eindruck hinterlassen. So hingegen ist er nur eine etwas angenehme Abwechslung zu den üblichen Mainstreamkomödien.

Szenenbild 3

Fazit:
Wer Filme wie „Ziemlich beste Freunde“ oder auch den deutschen „Renn, wenn du kannst“ mochte, dürfte auch diesen Film sehr ansprechend finden und wer Lust auf eine lockere und nicht ganz so alltägliche Sommerkomödie hat, ist ebenfalls herzlich eingeladen. Nur allzu große Gefühle sollte man hier nicht erwarten, dafür bleibt der Film leider zu sehr im Durchschnitt. Für 6/10 Punkte genügt es aber.

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Über den Author:

MartinLiebt das Kino als natürlichen Lebensraum großartiger Filme, wobei „großartig“ für ihn all das ist, was das Hirn zermartert oder das Herz zerreißt – jeweils im Guten wie im Schlechten und gern auch beides auf einmal. Schwärmt derzeit am liebsten über „Irresistible – Unwiderstehlich“, „The Hunt“ und „Violet Evergarden und das Band der Freundschaft“ – außerdem immer wieder gern über „Weitermachen Sanssouci“ und „One Cut of the Dead“.Zeige alle Artikel von Martin →