Insidious 2 Hauptplakat

Insidious: Chapter 2 (Sneak vom 30.09.2013 im Cinestar sowie vom 04.10.2013 im Cineplex)

Plakat

Originaltitel: Insidious: Chapter 2

Laufzeit: 106 Minuten

FSK: ab 16 Jahren

Besetzung: Patrick Wilson, Rose Byrne, Lin Shaye, Barbara Hershey, Ty Simpkins

Regie: James Wan

Ab dem 17. Oktober in den Lichtspielhäusern.

 

Zuletzt bei Familie Lambert: Sohnemann Dalton (Ty Simpkins) konnte aus dem „Ewigreich“, einer Dimension zwischen Leben und Tod, in die alle männlichen Angehörigen der Stammlinie im Traum wechseln können, gerettet werden. Doch irgendetwas geschah dabei mit Papa Josh (Patrick Wilson), der ist plötzlich verdächtig gruselig. Außerdem segnete das Medium Elise Rainier (Lin Shaye) das Zeitliche, sodass Renai Lambert (Rose Byrne) fast allein mit den neuen Problemen rund um ihren Mann fertig werden muss. Wenigstens ihre Mutter Lorraine (Barbara Hershey) und die paranormalen Technikerjungs Specs (Leigh Whannell) und Tucker (Angus Sampson) stehen ihr noch zur Seite. Und als mit Carl (Steve Coulter) ein weiteres Medium auf den Plan tritt, scheint man dem Übel endlich auf den Grund gehen zu können.

Szenenbild 1

Schon zu Beginn von „Insidious: Chapter 2“  schleicht sich das Grausen hinterrücks an den Zuschauer heran. Leider ist es kein angenehmes, denn die Synchronsprecher der deutschen Fassung glänzen durch einen Mangel an Motivation, der einen mehrfach aus dem Film herausreißt und eher das Gefühl verbreitet, der Rahmenhandlung eines Pornos zu folgen. Doch auch im Original sollte man den Darstellern nicht allzu große Erwartungen entgegenbringen. Gerade Patrick Wilson scheint sich eher ideenlos an den Standard-Psychopathenrollen entlang zu hangeln. So rechnet man z.B. fast ständig damit, dass er sich in der nächsten Minute mit einer Axt den Weg durch die nächstbeste Tür bahnen wird, um Jack Nicholsons berühmtes „Hier ist Johnny!“ intonieren zu können. Seine Filmfrau Rose Byrne spielt ähnlich ziellos die übliche besorgte Mutter und lässt nur selten ein paar Emotionen zwischen den aufgesetzten Sorgenfalten blicken.

Ähnlich düster endet ein Blick auf die Handlung. Die entpuppt sich nämlich als Horrorfilm-Massenware mit der letztlich genretypischen Besessenheitsgeschichte. Klar, irgendwie musst man die im ersten Teil angedeutete Problematik weiterspinnen, aber für etwas mehr als einen rückkehrfreudigen Serienmörder mit Mutterkomplex hätte es doch schon reichen können. Der entspricht zwar, passend zu Wilsons Spiel, ebenfalls den gängigen Klischees, ist aber auch adäquat ausgelutscht. Und spätestens nach einem Blick auf die an viel zu vielen Stellen furchtbar hölzernen Dialoge sichert sich das Drehbuch somit den ersten Platz unter den Abtörnern dieses Filmes.

Szenenbild 2

Glücklicherweise gibt es aber auch noch das eine oder andere Gute zu vermelden. Vor allem in optischer Hinsicht ist auch der zweite „Insidious“-Teil ein kleiner Schmaus. Gerade das Haus der Lamberts ist von den Möbeln bis zur Tapete hin wundervoll stimmungsvoll ausgestattet und auch zwar etwas rotlichtlastig, aber dennoch sehr schön atmosphärisch ausgeleuchtet. Und die Szenen in der „Ewigreich“-Zwischenwelt stellen wie schon im ersten Teil ein kleines Highlight des Films dar.

Außerdem schaffen es Leigh Whannell und Angus Sampson als geekiges Geisterjägergespann mit Leichtigkeit, die Sympathien des Zuschauers zu gewinnen und können z.B. mit einer ganzen Körpereinsatz fordernden Variante von „Schere, Stein, Papier“ etliche der langweiligeren Passagen wieder wettmachen. Da freut einen auch fast die Ankündigung eines dritten Kapitels der Filmreihe, vor allem da sich ja andeutet, dass es sich nun endlich auf diese beiden Sympathieträger konzentrieren könnte. Schade nur, dass man dafür erst die Handlung des ersten Teils abschließen musste. Es kommt einem fast etwas verschwenderisch vor.

Szenenbild 3
Fazit:
Herausragend ist dieser „Insidious“-Teil also auf keinen Fall. Auch wenn er mehrfach durch eine schöne Optik glänzen kann, erzählt er doch immer noch die nur allzu bekannte Besessenheitsgeschichte. Aber immerhin schürt er genug Hoffnung auf einen potentiell unterhaltsamen dritten Teil, um den Zuschauer gnädig gestimmt zu entlassen. 6/10 Punkte.

 

P.S.: Wer außerdem Lust auf ein paar Minütchen mehr von Tucker und Specs hat, kann sich eine dreiteilige Prequel-Webserie mit den beiden als Hauptfiguren genehmigen. Die erste Episode findet sich hier.

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Über den Author:

MartinLiebt das Kino als natürlichen Lebensraum großartiger Filme, wobei „großartig“ für ihn all das ist, was das Hirn zermartert oder das Herz zerreißt – jeweils im Guten wie im Schlechten und gern auch beides auf einmal. Schwärmt derzeit am liebsten über „Irresistible – Unwiderstehlich“, „The Hunt“ und „Violet Evergarden und das Band der Freundschaft“ – außerdem immer wieder gern über „Weitermachen Sanssouci“ und „One Cut of the Dead“.Zeige alle Artikel von Martin →