RED 2 Teaserplakat

R.E.D. 2 (OV-Sneak vom 02.09.2013 im Cinestar)

Plakat

Originaltitel: R.E.D. 2

Laufzeit: 117 Minuten

FSK: ab 16 Jahren

Besetzung:  Bruce Willis, Mary-Louise Parker, John Malcovich, Anthony Hopkins, Helen Mirren, Catherine Zeta-Jones, Byung Hun Lee, Brian Cox, Neal McDonough

Regie: Dean Parisot

Ab dem 12. September in den Lichtspielhäusern.

 

Eigentlich wollte Frank Moses ja tatsächlich in den Ruhestand gehen und ein ruhiges, unauffälliges Leben mit seiner Herzallerliebsten Sarah (Marie-Louise Parker) führen. Doch plötzlich findet er sich dann doch wieder auf der Abschussliste verschiedenster Geheimdienste, weil er an irgend einem supergeheimen, extrem gefährlichen Projekt teilnahm. Diesmal heißt es „Nightshade“, hat aber nur wenig mit Tomaten und Tabak zu tun. Vielmehr mit einem verrückten Wissenschaftler namens Bailey (Anthony Hopkins). Und natürlich mit Massenvernichtungswaffen. Und mit den Russen, denn die sind immer für ein bisschen Ärger zu gebrauchen.

Szenenbild 1

Aber letztlich ist die Handlung auch egal, denn eigentlich will „R.E.D. 2“ ja nur dort weitermachen, wo der erste Teil aufhörte, und uns möglichst viele Hollywood-Stars in einer charmanten, kleinen Actionkomödie zu präsentieren. Was aber leider nicht mal halb so gut funktioniert wie im Vorgänger, denn vieles im neuen Teil wirkt schlicht halbherzig und lieblos.

Das beginnt schon bei den Darstellern, denen man scheinbar kaum etwas über die Rollen, die sie spielen sollen, mitgeteilt hat. Was bei fast allen Darstellern dazu führte, einfach in ihre Standrollen abzurufen. Extrem auffällig ist das bei Bruce Willis, der hier genauso gut auch einen weiteren „Stirb Langsam“-Ableger hätte machen können, und Anthony Hopkins, der nur wenige Änderungen an seiner Paraderolle des Hannibal Lecter machen musste, um den verrückten Wissenschaftler zu geben. Immerhin, wenigstens John Malcovich und Helen Mirren können ihren ebenfalls etwas altbacken angelegten Rollen das eine oder andere Fitzelchen an Charme abgewinnen. Genauso wie Marie-Louise Parker, auch wenn die von den fehlenden Informationen zu ihrem Charakter scheinbar besonders hart getroffen wurde, spielt sie doch fast den ganzen Film über wie auf richtig, richtig fiesen Drogen und zeigt nur in ein paar vereinzelten Momenten der Klarheit, dass sie tatsächlich auch zu echtem Schauspiel imstande ist.

Ganz im Gegenteil übrigens zu Catherine Zeta-Jones, die offenbar der Zeit hinterher zu sehnen scheint, in der alle Welt sie sexy fand. Schade nur, dass sie wohl vergessen hat, was sie damals sexy machte, und sich jetzt einfach nur peinlich gibt.

Szenenbild 2

Die Inszenierung von „R.E.D. 2“ ist angenehm flott und bietet dem Zuschauer die übliche Actionkost, ohne größere Überraschungen. Natürlich haben sich die Drehbuchautoren wieder irgend eine der unzähligen Verschwörungstheorien aus dem Kalten Krieg gesucht, um sich daraus einen MacGuffin zu basteln, hinter dem unsere Helden dann herjagen können. Netterweise stießen sie dabei auf ein zur Abwechslung mal noch ziemlich unverbrauchtes Thema. Aber auch hier bleibt die Handlung letztlich egal.

Ein wenig schleierhaft ist nur, warum man unbedingt für sämtliche Überblendungen und Szenenwechsel in einen Comicstil wechseln musste. Vielleicht wollte man ja aber nur kompensieren, dass es für diesen Film gar keine eigene Comicvorlage gab und dass Teil eins damals seiner Vorlage auch nur den Titel und den Namen der Hauptfigur entnahm.

Szenenbild 3
Fazit:
„R.E.D. 2″ mag an vielen Stellen ganz unterhaltsam sein, doch letztlich wirkt er etwas zu seelenlos, um den Charme seines Vorgängers zu erreichen. Dafür hat er einfach zu viel vom tranigen Nachgeschmack einer billigen, aus Marketingkalkül gemachten Kopie an sich. 6/10 Punkte.
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Über den Author:

MartinLiebt das Kino als natürlichen Lebensraum großartiger Filme, wobei „großartig“ für ihn all das ist, was das Hirn zermartert oder das Herz zerreißt – jeweils im Guten wie im Schlechten und gern auch beides auf einmal. Schwärmt derzeit am liebsten über „Irresistible – Unwiderstehlich“, „The Hunt“ und „Violet Evergarden und das Band der Freundschaft“ – außerdem immer wieder gern über „Weitermachen Sanssouci“ und „One Cut of the Dead“.Zeige alle Artikel von Martin →