Skyfall Hauptplakat

Skyfall

Skyfall - Hauptplakat

Originaltitel: Skyfall

Laufzeit: 143 Minuten

FSK: 12 Jahre

Hauptdarsteller:  Daniel Craig, Javier Bardem, Naomie Harris

Regie: Sam Mendes

Ab dem 01. November 2012 in den Kinos.

 

1962 startete mit „Dr. No“ die erste Verfilmung Ian Flemings Spionagereihe. Sean Connery spielte die Hauptrolle. Ursula Andress die Frau an Bonds Seite. Fleming verfluchte den Film als „Dreadful. Simply dreadful.“ Was dem Erfolg aber keinen Abbruch tat. In den folgenden 50 Jahren spielten 5 weitere Männer den Agenten ihrer Majestät. Leider kippte die Serie immer weiter in Richtung Trash und die Filme entfernten sich noch weiter von ihrer Vorlage. Pierce Brosnan zog sich 2002 nach „Die Another Day“ zurück. Daniel Craig wurde sein Nachfolger. Von Seite der Kritiker und der Fans wurde er stark kritisiert. Zu blond, zu schwach, zu Milchbubi sei er. „Casino Royale“ strafte sie alle Lügen und wurde einer der erfolgreichsten Bonds aller Zeiten. Realistischer war er. Keine Spur mehr vom Schürzenjäger mit zu vielen Gadgets. Gleichzeitig war er wieder näher an Ian Flemings Bond. Nach „Quantum of Solace“ schließt „Skyfall“ die Casino-Trilogie ab. Kann sich James Bond zum 50. Geburtstag selbst ein Geschenk machen, oder sollte der Geburtstag lieber ausfallen?

Szenenbild 1

James Bond und seine Partnerin Eve jagen durch Istanbul. Der Druck ist groß, denn Terroristen haben eine Festplatte des MI6 gestohlen. Sie enthält die Namen aller Agenten, welche die NATO in verschiedene Organisationen eingeschleust hat. Wegen dem Verlust gerät der britische Geheimdienst unter Beschuss. M muss den Dienst öffentlich verteidigen, während Bond versucht Silva aufzuhalten. Doch für beide steht mehr auf dem Spiel als ihr Job. Die Vergangenheit hat die Angewohnheit, dass sie einen früher oder später einholt. Mit allen Konsequenzen.

„Skyfall“ ist der 23. Film mit James Bond. Im Vorfeld wurde viel gemutmaßt, ob sich die Macher zum 50. Jubiläum etwas Besonderes einfallen lassen. Fans und Kenner der alten Filme, werden nicht enttäuscht. So spielt silberner ein Eston Martin eine besondere Rolle und erlaubt einen schönen Dialog zwischen M und 007. Auch das erste Treffen von Bond mit dem neuen Q ist ein Austausch von Seitenhieben auf diverse Klassiker der Reihe. Wobei die Dialoge des Films nicht nur durch Referenzen auf 50 Jahre Bond bestehen. Neak Purvis, Robert Wade und John Logan haben ein tolles Drehbuch verfasst und es macht unheimlich Spaß den mit scharfer Spitze geschriebenen Dialogen zu lauschen. Das funktioniert auch, weil alle Charaktere miteinander harmonieren und ihre Szenen haben. Einzig Silva fällt nach zwei großen Auftritten zurück. Das ist umso bedauerlicher, da der von Javier Bardem gespielte Terrorist, eine vielschichtige Person verkörpert.

Szenenbild 2

Viele Kritiker haben sich an einer Übersetzung des Titels versucht. Zu den Highlights gehört „Wolkenbruch“ einer großen deutschen Newsseite. Man sollte nicht versuchen krampfhaft alles ins Deutsche zu zerren. Das Problem, wie schon bei „Quantum of Solace“, „Skyfall“ ist eine Wortschöpfung und kann nicht einfach übersetzt werden. Außerdem hat der Titel seinen Sinn. Im letzten Drittel wird er genau erklärt. Des Weiteren vereint er Vergangenheit, Gegenwart, Zukunft, und somit das Hauptthema des Films.

Technisch orientiert sich Sam Mendes an seinen Vorgängern Marc Forster und Martin Campbell. Realismus ohne abgedrehte Spielereien. Zu diesem Thema äußert sich auch Q, nach einer Beschwerde Bonds, in ein paar Sätzen. Kameramann Roger Deakins, welcher mit Javier Bardem schon in „No Country for Old Men“ zusammenarbeitete, verleiht den Actionszenen etwas Ruhiges. Hektische Bewegungen, wie Roberto Schaefer in Bond 22, spart er sich. Die Sequenzen verlieren deswegen nicht an Schlagkraft. Kämpfe sind hart und schnell. Durch Deakins ruhige Kamera hat der Zuschauer aber genug Zeit, das Gesehene aufzunehmen. Eine der Szenen spielt nachts in einem Hochhaus. Bond versucht, einen Attentäter zu stellen. Es kommt zum Faustkampf. Beleuchtet wird die Szene ausschließlich von einer blauen LCD-Werbetafel am gegenüber liegenden Gebäude. Alles andere bleibt schwarz. Sie erinnert etwas an den Kampf der Bride gegen die Crazy 88 in Tarantinos „Kill Bill Vol. 1“. Auch den Kontrast, große, mit Effekten angereicherte Kämpfe, fotografiert Deakins mit Bravour.

Szenenbild 3

Der Cast lässt keine Wünsche offen. Daniel Craig spielt einen zweifelnden und doch kämpferischen Agenten. Dank Drehbuch und Craigs Leistung bekommt Bond eine neue Tiefe. Spätestens mit diesem Film ist von dem zweidimensionalen Frauenhelden nichts mehr übrig. Er ist verletzt, nachdenklich, menschlich. Wer den „neuen“ Bond seit „Casino Royale“ nicht mag, wird mit diesem noch weniger Freude haben.  Das offizielle Bond Girl Sévérine wird von Bérénice Marlohe gespielt. Wobei es aber kein wirkliches Bond Girl gibt. So hat Naomie Harris, welche Eve spielt, eine größere Bedeutung. Sie werden wir in den kommenden Filmen öfters sehen. Der Hintergrund soll hier nicht verraten werden. Judi Dench spielt nochmals M und wird dem Zuschauer in guter Erinnerung bleiben. Einzig, wie bereits erwähnt, fällt Javier Bardem negativ auf. Was nicht an ihm liegt. Wie schon in „No Country for Old Men“ ist er großartig. Das Drehbuch stellt sich ihm aber in den Weg und verhindert einen beeindruckenden Silva. Dennoch kann man ihn als den besten Bösewicht der Reihe benennen.

 

Fazit:

Sam Mendes spannt einen Bogen von Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft. „Skyfall“ bildet mit den alten Filmen, und als Abschluss der Trilogie ab „Casino Royale“, einen großartigen Film. Das Ende ist eine wahre Überraschung und weit entfernt von anderen Filmen der Reihe. „Skyfall“ beschenkt sich zum 50. Geburtstag selbst. Mit dem besten Bond aller Zeiten. Happy Birthday 007

 

9/10 Punkte

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Über den Author:

JensLiebt Filme und sammelt Trailer. Wenn er keine Filme schaut, schreibt er Kritiken oder treibt den technischen Fortschritt voran.Zeige alle Artikel von Jens →